Nahverkehr: Grünes Licht für schnellen Pendler-Zug
Die Bahn gibt Zusage für den Rhein-Ruhr-Express und will die Planung vorantreiben. Baubeginn soll 2012 sein.
Düsseldorf. Die Planungen für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) zwischen Dortmund und Köln werden zügig vorangetrieben. Das haben Bahn, Land und Bund am Mittwoch auf einem Bahngipfel beim nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) vereinbart.
Der Dortmunder Hauptbahnhof soll für 48 Millionen Euro RRX-tauglich ausgebaut werden. Insgesamt werden für die schnelle Schienenverbindung Gesamtkosten von rund 2,1 Milliarden Euro veranschlagt. Wann die ersten Expresszüge rollen können, ist aber noch nicht abzusehen.
"Der Rhein-Ruhr-Express wird gebaut", versicherte Rüttgers nach dem Treffen mit Bahnchef Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). In den vergangenen Wochen hatten wiederholt Meldungen für Unruhe gesorgt, die Bahn müsse das Projekt streichen. "Die Deutsche Bahn wird die erforderlichen Mittel zur Realisierung des RRX in die Investitionsplanung des Konzerns einstellen", kündigte Ramsauer an. "Der Bund will den RRX auf die Schiene setzen", versicherte er.
Die neue Bahnverbindung soll schrittweise geplant und gebaut werden. Das ermögliche eine schnellere Fertigstellung, sagte Rüttgers. Anfang kommenden Jahres solle mit dem Abschnitt Köln-Leverkusen begonnen werden. Die weiteren Streckenteile würden bis 2013 folgen. Jedes Planfeststellungsverfahren dauert nach Angaben von Grube rund 18 Monate. Danach könne mit dem Bau begonnen werden. Zwischen Dortmund und Köln sollen die RRX-Züge im 15-Minuten-Takt fahren, zwischen Düsseldorf und Duisburg sind 10-Minuten-Abstände geplant.
Bei dem Treffen wurden weitere Bahnprojekte in NRW mit einem Gesamtvolumen von rund 680 Millionen Euro vereinbart. Davon kommen etwa 300 Millionen Euro aus der Landeskasse. Zu den Projekten gehört der Ausbau von Bahnstrecken im ländlichen Raum, ein zweites Gleis auf der Strecke Münster-Lünen und ein besserer Lärmschutz an der Strecke Oberhausen-Emmerich (Betuwe-Linie), die weiter nach Amsterdam führt.
SPD und Grüne kritisierten die Ergebnisse des Bahngipfels. "Viel Wahlkampfgetöse, wenig Inhalt", sagte SPD-Fraktionsvize Norbert Römer. Die Finanzierung des RRX sei weiter ungeklärt.