Neuer Preisschock: Was jetzt alles teurer wird

Teuerung: Für Milchprodukte, Brot und Fleisch muss bald mehr bezahlt werden.

Düsseldorf. Den Milchpreisschock haben die meisten Verbraucher noch nicht verdaut, da geht es schon Schlag auf Schlag weiter: Brot, Fleisch, Nudeln, Kaffee und zuletzt auch Quark und Käse - all dies soll spätestens im Herbst teurer werden. Die Preiserhöhungen bei Milch und Butter sowie die gestiegenen Strompreise haben dabei bereits die Teuerung in NRW deutlich angeheizt.

Im August stieg die jährliche Teuerungsrate auf zwei Prozent nach 1,9 im Juli, hat das Landesamt für Statistik errechnet. Seit April pendelt dieser Wert bereits um die Zwei-Prozent-Marke, während zuvor jahrelang mit Werten um ein Prozent nahezu Preisstabilität herrschte.

Eine Entspannung an der Preisfront ist nicht in Sicht - im Gegenteil. Und die Erhöhungen betreffen längst nicht nur Lebensmittel, sondern auch beispielsweise Gas, Heizöl, Bus- und Bahntickets. Ein Überblick über die Preiserhöhungen, mit denen die Verbraucher im Herbst rechnen müssen:

"Bis Anfang 2008 wird es immer wieder Preisanstiege bei Milchprodukten geben, zum Teil um die 50 Prozent", sagt Michael Brandl, Geschäftsführer des Milchindustrieverbandes. Quark soll bis zu 53 Prozent teurer werden; für 500 Gramm müsste der Kunde dann 75 statt 49 Cent bezahlen. Der Preis für Gouda und Edamer dürfte pro 100 Gramm um bis zu 15 Prozent auf 1,14 Euro zulegen.

Auch Nahrungsmittel auf Getreidebasis dürften angesichts der schlechten Ernte in den kommenden Wochen deutlich teurer werden. Angekündigt sind Preissteigerungen bereits für Nudeln, Brot und Brötchen. In Düsseldorf etwa wird ein Brötchen bald um die 30 Cent kosten. Auch viele Bierbrauer haben Preisanhebungen zwischen fünf und zehn Prozent eingeplant.

Für Fleisch müssen die Kunden ebenfalls mehr bezahlen. Die hohen Preise für Futtergetreide werden sich bei Schweine- und Geflügelfleisch mit Erhöhungen von bis zu 30 Prozent auswirken.

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie rechnet in den nächsten Monaten mit Teuerungen im zweistelligen Prozentbereich für Schokolade, Kekse und Kartoffelchips - begründet wird dies mit den gestiegenen Rohstoffpreisen.

Auch Mobilität hat einen höheren Preis. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat unlängst die Preise um durchschnittlich 3,9 Prozent erhöht. Das Bärenticket für Senioren wurde sogar um sechs Prozent teurer, das Ticket 2000 rund fünf Prozent. Für Taxifahrten müssen Kunden je nach Stadt ab Oktober ebenfalls mehr bezahlen. In Düsseldorf etwa werden kurze Fahrten um gut sechs Prozent teurer.

Deutlich höhere Preise müssen Verbraucher einmal mehr für Energie aufwenden. Viele Versorger werden im Oktober die Gaspreise anheben - teilweise um bis zu fünf Prozent. Auch bei Strom sind in manchen Regionen Preisanpassungen zu erwarten.