NRW hält an Teststrecken für autonomes Autofahren fest
Trotz der Absage aus Berlin planen NRW-Verkehrsminister Micael Groschek (SPD) und Wuppertals OB Jung (CDU) weiterhin ein eigenes Testgebiet.
Düsseldorf. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek hält trotz der Absage aus Berlin an seinen Plänen fest, Teststrecken für autonomes Fahren in Nordrhein-Westfalen einzurichten. „Wir bleiben bei unserem Angebot, ein ,Digitales Testfeld Autobahn’ im Ruhrgebiet zu installieren und sind zu weiteren Gesprächen mit dem Bundesverkehrsminister nach der Sommerpause verabredet“, sagte er am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung.
Konkret bietet Groschek die Autobahnen A 2, A 40 und A 42 als Teststrecken für Autos an, die von Computern statt von Menschen gesteuert werden. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) plant ein solches Testgebiet derzeit auf der A 9 in Bayern. Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass er eine Ausweitung auf andere Bundesländer derzeit ablehnt.
Für den NRW-Minister ist diese Absage nicht nachvollziehbar. Groscheks Argument: „Ein effektives System sollte schließlich am besten dort getestet werden, wo der Verkehr am dichtesten und die Stauprobleme am größten sind.“
Ähnlich sieht es Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung (CDU). Er hatte erst am Freitag erklärt, dass er sich vorstellen könne, kommunale Straßen als Testrouten zur Verfügung zu stellen. In Kooperation mit dem Land sowie dem in Wuppertal ansässigen Automobil-Zulieferer Delphi, der in den USA erfolgreich das autonome Fahren testet, wollte Jung neue Standortvorteile für die Bergischen sichern.
Auch er ließ sich am Montag von der Absage nicht abschrecken. Er sagte: „Wir wollen uns von dieser Entwicklung nicht abkoppeln lassen. Es kann nicht nur eine Teststrecke bundesweit geben.“
Sowohl Groschek als auch Jung teilten gestern mit, dass sie wie vereinbart im Gespräch bleiben wollen, um die Chancen für ein gemeinsames Testfeld auf kommunalen und Landesstraßen auszuloten.