Warnstreik der Lehrer: 5000 Pädagogen legen Arbeit in NRW nieder
Bilanz nach drei Tagen Warnstreik: 5000 angestellte Lehrer ließen ihren Unterricht ins Wasser fallen und gingen zur Demo. Botschaft: Gute Bildung kostet Geld - und davon wollen die Pädagogen mehr.
Köln/Münster (dpa) - In Nordrhein-Westfalen haben insgesamt rund 5000 Lehrer an drei Tagen vorübergehend die Arbeit niedergelegt und einzelne Unterrichtsstunden ausfallen lassen. Am dritten und letzten Warnstreiktag gingen Donnerstag 2000 angestellte Pädagogen nicht in die Schulen, sondern zu Demos oder in die Streiklokale, wie die Gewerkschaft GEW am Donnerstag mitteilte. Schwerpunktregionen waren zum Abschluss die Regierungsbezirke Münster und Arnsberg - mit den Städten Gelsenkirchen, Bochum, Dorsten, Dortmund, Unna, Siegen und Münster. Die angestellten Lehrer fordern einen eigenen Tarifvertrag und mehr Geld.
Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder waren vor knapp einer Woche ergebnislos geblieben. Die Gewerkschaften fordern für die 800 000 Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber 175 Euro. Für die bundesweit rund 200 000 angestellten Lehrer wollen sie zusätzlich einen eigenen Tarifvertrag durchsetzen und damit einen „Einstieg in eine gerechtere Bezahlung“, wie die GEW am Donnerstag betonte.
Nacheinander waren zunächst am Dienstag angestellte Pädagogen im Regierungsbezirk Düsseldorf und am Mittwoch in den Bezirken Köln und Detmold dem Warnstreikaufruf gefolgt. In NRW sind dem Schulministerium zufolge knapp 33 000 Lehrer als angestellte Kräfte tätig, laut GEW sind es rund 40 000. Sie verdienen monatlich trotz gleicher Qualifikation und Tätigkeit oft mehrere hundert Euro netto weniger als ihre verbeamteten Kollegen.
Von den Streiks waren nach Gewerkschaftsangaben Berufskollegs, Gesamtschulen, Haupt- und Grundschulen stärker betroffen. Aber auch an Universitäten, Unikliniken oder Gerichten legten Beschäftigte vorübergehend die Arbeit nieder. An der Kölner Uni und Unklinik zählte Verdi am Donnerstag 500 warnstreikende Beschäftigte, an Dortmunder Gerichten und Hochschulen rund 200 Streikende.