Opposition fordert Ablösung von Schulministerin Sommer
Nach den Pannen beim diesjährigen Zentralabitur hat die Opposition Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) zu Konsequenzen aufgefordert.
Düsseldorf. Die Grünen forderten am Donnerstagin einer Aktuellen Stunde des Landtags eine Ablösung vonSchulministerin Barbara Sommer (CDU). „Ihr Experiment Ministerin Sommerist gescheitert“, sagte Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann anRüttgers' Adresse.
Wenn der Ministerpräsident jetzt nicht mitpersonellen und strukturellen Korrekturen reagiere, trage er persönlichdie Verantwortung „für dieses und jedes weitere Desaster imSchulbereich“. Als Ministerin sei Sommer „eine Katastrophe“.
Beim Zentralabitur 2008 hatte es eine Reihe von fehlerhaften und teilszu anspruchsvollen und umfangreichen Aufgaben gegeben. Rund 1900Abiturienten hatten sich für diesen Dienstag im Fach Mathematik zumNachschreiben der Klausur angemeldet.
Sommer bekräftigte, Abweichungen bei den Noten hätten sich im üblichenRahmen bewegt. Die Mathematik-Aufgaben seien „nicht falsch gestellt,lösbar und nach fachlicher Auffassung angemessen“ gewesen. Um Härten zuvermeiden habe sie den Abiturienten dennoch eine zweite faire Chancegeboten. „Keiner geht verloren.“
Dagegen warf die SPD Sommer schlechtes Krisen-Management vor. In„krassem Widerspruch zur Realität“ habe Sommer das Zentralabitur alsErfolgsgeschichte verkauft, kritisierte Ex-Schulministerin Ute Schäfer(SPD).
Der Realitätsverlust der Ministerin sei auch einAutoritätsverlust für sie und „ein dickes Problem“ fürMinisterpräsident Jürgen Rüttgers. Die mitregierende FDP forderte einegründliche Analyse der Probleme, um künftig ein reibungslosesZentralabitur zu gewährleisten.
