Orgie der Gewalt
Moskau steht dem Terror im Kaukasus, dem "weichen Unterleib Russlands", ebenso fassungs- wie hilflos gegenüber. Die "Tschetschenisierung" des Konflikts unter dem ehemaligen Rebellenführer Kadyrow hatte in Grosny zwar Erfolge, drängte aber die Terrorbanden zugleich in die Nachbarrepubliken ab.
Nach dem Rückzug der russischen Truppen erlebt der Kaukasus eine Gewaltorgie, die nur in Afghanistan oder im Irak vergleichbares findet.
Die Opfer sind Dagestaner, Inguschetier oder Tschetschenen. Appelle, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, sind so verständlich wie wohlfeil. Wer wollte widersprechen? Aber wie die Dinge liegen, muss Russland vor allem dafür sorgen, dass seine kaukasischen Bürger wieder ein Mindestmaß an Sicherheit haben. Schon das ist schwer genug.
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