Oskar Lafontaine will reiche Familienfirmen enteignen
Linke: Vermögen soll auf Arbeitnehmer verteilt werden.
Berlin. Der Vorsitzende der Partei Die Linke, Oskar Lafontaine, hält die Anhäufung von Milliarden-Vermögen durch Familienunternehmer für verfassungswidrig. Als Beispiel nannte Lafontaine in einer Podiumsdiskussion die Eigentümerfamilie des Autozulieferers Schaeffler. "Kann das sein, dass Frau Schaeffler mit ihrem Sohn zehn Milliarden erarbeitet hat? Nein, das kann nicht sein", sagte Lafontaine. Das Betriebsvermögen etwa bei Schaeffler hätten über Generationen hinweg vor allem die Arbeitnehmer aufgebaut, zugutekommen würde es aber allein der Eigentümerfamilie, kritisierte Lafontaine.
Dies sei ein "grundgesetzwidriges Vorgehen", da die Verfassung Enteignung - nach Lafontaines Auffassung hier die Enteignung der Arbeitnehmer - verbiete. Diese Enteignung solle rückgängig gemacht werden, sagte der Linken-Chef, der am Dienstag seinen 65. Geburtstag feierte. Die Arbeitnehmer müssten dazu stärker am Betriebsvermögen beteiligt werden.