Razzia in Moscheen - verbotene Bücher beschlagnahmt
Düsseldorf (dpa). Bei einer bundesweiten Razzia in Moscheen, Gebetsräumen, Verlagshäusern sowie Privatwohnungen von islamischen Predigern hat die Polizei Datenträger, Computer und verbotene Bücher sichergestellt.
Von der Razzia betroffen waren 30 Orte, 16 davon in Nordrhein-Westfalen. Der Rest verteilte sich auf auf Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen.
In den beschlagnahmten Schriften wird zur Gewalt gegen Frauen aufgerufen. Es handele es sich um die deutsche Übersetzung eines in Saudi-Arabien erschienenen Werkes mit dem Titel "Frauen im Schutz des Islam". Beschreibungen im Kapitel "Schlagen der Frau" werden von der Bundesprüfstelle als Diskriminierung sowie als Anreiz zur Gewalttätigkeit eingestuft, sagte ein Polizeisprecher in Stuttgart.
Ermittlungen der Polizei zufolge wurden die Bücher in den vergangenen Monaten bei Veranstaltungen ausgelegt, im Versandhandel angeboten und dabei auch Jugendlichen zugänglich gemacht.
Die Schriften waren in Stuttgart erstmals bei dem Vortrag des islamischen Predigers Pierre Vogel (Abu Hamza) im Juni 2009 aufgetaucht. Der 31-jährige ehemalige Profiboxer Vogel, der in Köln wohnt, ist zum Islam konvertiert und predigt vor allem vor jüngeren Leuten, die er ebenfalls zum Übertritt auffordert. Er tritt unter anderem für das islamische Recht, die Scharia, ein.