Regierung: Wer was werden könnte bei Rot-Grün

Kraft und Löhrmann werden im neuen Kabinett auf vertraute Kräfte setzen.

Düsseldorf. Die überraschende Kehrtwende von Donnerstag beschert vor allem vielen Grünen-Politikern eine Berufsperspektive, die sie nach den gescheiterten Sondierungsgesprächen in der vergangenen Woche eigentlich schon abgeschrieben hatten.

"Die Generation Priggen schlägt nun zu", heißt es bei den Grünen. Tatsächlich steht der Fraktionsvize aus Aachen, Reiner Priggen, für die Funktionsträger, die unter den alten Frontleuten Bärbel Höhn und Michael Vesper zwischen 1995 und 2005 einen Großteil der Arbeit erledigt hatten, aber nicht richtig zum Zug kamen.

Nun könnte es den gelernten Architekten Priggen ins mächtige Wirtschafts- und Energieministerium ziehen - schon lange sieht er sich auf Augenhöhe mit den Energiechefs bei RWE und Eon, die nicht müde werden, ihn ob seines Sachverstands zu loben. Er könnte aber auch Fraktionschef werden - in einer rot-grünen Minderheitsregierung ein immens wichtiger Job.

Bei der SPD können Kraft und der Noch-DGB-Chef und treue Parteigänger Guntram Schneider als Ankerpunkte eines möglichen Kabinetts gelten.

Als starke Figur haben sich in den Sondierungsgesprächen vor allem die bisherigen Fraktionsvize Norbert Römer und Britta Altenkamp entpuppt. Römer drängt es wohl eher ins Kabinett, während Altenkamp Ambitionen auf den mächtigen Job einer Fraktionschefin nachgesagt werden.

Wenn alles nach Plan verläuft, soll schon am 14. Juli die neue Ministerriege im Landtag vereidigt werden. fu