Schüler und Studenten in NRW streiken
Düsseldorf. Mit Demonstrationen und Blockaden haben Studenten und Schüler inmehreren Städten Nordrhein-Westfalens am Montag eine landesweiteStreikwoche für bessere Lernbedingungen eingeläutet.
Aufgerufen zu derauch bundesweit laufenden Aktionswoche hat das lose Bündnis„Bildungsstreik 2009“.
In NRW sind am zentralen Streiktag an diesemMittwoch Proteste in mindestens 20 Städten geplant, sagten Sprecher desBündnisses. Mit einer zentralen Demonstration in Düsseldorf soll dieStreikwoche am Samstag beendet werden.
Die Studenten fordern unter anderem Änderungen des ihrer Meinung nachzu verschulten Bachelor- und Mastersystems sowie die Abschaffung derStudiengebühren und des Numerus Clausus. Die Schüler kritisieren dieachtjährige Gymnasialzeit und das Zentralabitur.
Sie fordern zudem dieAbschaffung des dreigliedrigen Schulsystems und der Kopfnoten. AuchAuszubildende beteiligen sich an der Streikwoche. Sie fordern einGrundrecht auf Ausbildung und die Übernahme durch Unternehmen nach derAusbildung.
Zum Auftakt der Streikwoche demonstrierten am Montagmorgen rund 200Studenten der Ruhr-Universität Bochum auf ihrem Campus. An derTechnischen Universität Dortmund gab es nach Angaben des AllgemeinenStudierendenausschusses (AStA) Info-Veranstaltungen während derVorlesungen.
In Münster und Bielefeld wurden Protestcamps mitalternativen Lernveranstaltungen eröffnet. In Düsseldorf veranstalteteein Dutzend Studenten eine Sitzblockade vor der NRW-Staatskanzlei.„Unser Unterricht stinkt“ hieß es bei Schüleraktionen in Duisburg undEssen.
Die Koordinatorin der NRW-AStA-Gremien, Christina Schmidt, wiesBefürchtungen zurück, dass es bei den Protesten zu Krawallen kommenkönne. „Wir wollen Inhalte vermitteln, das ist unser Ziel“, sagte siein Düsseldorf. Der AStA der Rheinisch-Westfälischen TechnischenHochschule (RWTH) in Aachen schloss sich den Protesten nicht an, dasich unter den Bündnispartnern für den Bildungsstreik Organisationenbefänden, die als Krawallmacher bekannt seien.
Die Protestaktionen sollen über die Streikwoche hinaus fortgesetztwerden. „Das ist nur der Anfang“, sagte AStA-Koordinatorin Schmidt. „ImSuperwahljahr 2009 wollen wir das Thema Bildung auf die Tagesordnungsetzen.“ Auch mit humoristischen Aktionen wollen die Studenten auf dieLage der Unis aufmerksam machen. So seien unter anderem in Düsseldorf„symbolische Banküberfälle“ geplant.