Schul-Chaos: Lehrerstellen falsch verteilt

Die Bezirksregierung gibt Grund-, Haupt- und Realschulen falsche Informationen über Neueinstellungen.

Düsseldorf. Böse Panne bei den Stellenausschreibungen für neue Lehrer: Weil der Bezirksregierung Düsseldorf ein gravierender Fehler bei der Berechnung des Stellenbedarfs unterlaufen ist, hat das Schulministerium alle Ausschreibungen gestoppt.

Die Bezirksregierung hatte rund 600 Stellen für Grund-, Haupt- und Realschulen ausgeschrieben, die diesen augenscheinlich gar nicht zustanden. Dieser gravierende Fehler wurde erst am Freitag öffentlich. "Aber das Ministerium hat bereits am 16.Oktober auf den Fehler bei den Ausschreibungen hingewiesen", sagte der Sprecher des Schulministeriums, Thomas Breuer, unserer Zeitung.

"Die Bezirksregierung hat sich verrechnet", sagte Breuer. "Das Problem ist, dass die Schulen diese Stellen nun nicht wie geplant ausschreiben können. Sie müssen bis zur nächsten Runde warten." Die Lehrerversorgung an den Schulformen sei insgesamt aber ausreichend. Dennoch schloss der Sprecher Engpässe an einzelnen Schulen nicht aus. Wie viele der 600 Stellen betroffen sind, wollten am Freitag weder das Ministerium noch das Regierungspräsidium sagen.

Regierungspräsident Jürgen Büssow (SPD) übernahm die Verantwortung für das Chaos. Ministerin Barbara Sommer (CDU) kündigte an, Mitarbeiter in die Bezirksregierung zu entsenden, um die Misere zu beheben.

Für bereits eingestellte Lehrer besteht nach Auskunft des Ministeriumssprechers Rechtssicherheit, sie können ihre neue Stelle behalten. Die Bezirksregierung müsse jedoch die Unterrichtsversorgung sicherstellen - etwa durch Versetzungen oder durch befristete Mehrarbeit.

Die Vize-Chefin der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, sprach von einem "Chaos in der schwarz-gelben Bildungspolitik". Die bildungspolitische Grünen-Sprecherin, Sigrid Beer, forderte: "Die Wahrheit über die Lehrerversorgung muss auf den Tisch."