Investitionen, die sich auszahlen
Kommentar
300 Milliarden Euro Investitionsbedarf - auf den ersten Blick ist das ein starkes Argument, bei Klimakonferenzen zu bremsen. Der Gedanke: Ein Staat sollte, um wettbewerbsfähig zu bleiben, der Industrie solche Lasten nur aufbürden, wenn andere Länder in ähnlicher Höhe mitziehen. Auch für die Verbraucher bedeuten steigende Kosten in Gebäude- und Energiewirtschaft zunächst höhere Mieten und Strompreise.
Längerfristig betrachtet ergibt sich aber eine ganz andere Kalkulation: Wer jetzt die Investitionen tätigt, hat einen Wettbewerbsvorteil, wenn andere Staaten später nachziehen, weil der Klimawandel und internationaler Druck sie dazu zwingt. Wer dann "grüne Technik" anbieten kann - wie Deutschland - wird kräftig exportieren. Und wer seine Abhängigkeit von Öl und Gas verringert, wird weniger unter dem nächsten Ölpreis-Boom leiden. Auch die Verbraucher profitieren: Moderne Gebäude drücken Heizkosten und erneuerbare Energien dürften langfristig preiswerter sein als Öl und Gas.