WestLB: Nun soll der Bund einspringen
Sparkassen-Präsident Breuer sieht die Bundesregierung in der Pflicht. Es geht um bis zu 80 Milliarden Euro.
Düsseldorf. Die Situation bei der Düsseldorfer Bank WestLB ist dramatisch: Der Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands, Michael Breuer, verlangte im Gespräch mit unserer Zeitung ein Engagement der Bundesregierung. Der staatliche Rettungsfonds Soffin müsse helfen, ausgegliederte Risikopapiere abzusichern, forderte Breuer.
Den rheinischen Sparkassen gehören rund 25 Prozent der WestLB. Die von der Finanzkrise gebeutelte Bank plant, faule Kredite in der Höhe von bis zu 80 Milliarden Euro auszugliedern. Ein erstes Paket von faulen Krediten in Höhe von 23 Milliarden Euro hat die WestLB bereits in einem Fonds in Irland ausgelagert.
Derweil nimmt eine Fusion der WestLB mit der hessisch-thüringischen Landesbank Helaba und der Frankfurter Dekabank immer konkretere Formen an. Mit der Ausgliederung der riskanten Papiere - dazu zählen US-Studentendarlehen, Staatsanleihen und US-Immobilienwerte - soll die WestLB fit gemacht werden für den Verkauf.
Breuer begrüßte den Fusionsplan: "Das wäre ein sehr richtiger Schritt zur Neuordnung der Landesbanken." So würde eine Landesbank Mitte entstehen, die den Einstieg in eine Neuordnung der Landesbanken bedeuten würde.
Breuer sieht den Bund in der Pflicht: "Wenn die Bundesregierung und der Soffin bei Privatbanken Strukturpolitik machen, müssen sie das auch beim Konsolidierungsprozess der Landesbanken." Der Bund müsse für die ausgegliederten Risikopapiere mitbürgen: "Länder, Kommunen und Sparkassen können das nicht schultern."
Nach Medienberichten plant die Bundesregierung die Einrichtung mehrerer sogenannter "Bad Banks" (Schlechte Banken), in die die Geldinstitute ihre Risikopapiere ausgliedern können. Die Forderung nach einer großen "Bad Bank" wird von führenden Politikern abgelehnt.
Trotz der Finanzkrise hat die WestLB das Jahr 2008 gut bewältigt. "Wir werden ein positives Ergebnis schreiben", sagte Bankchef Heinz Hilgert.