Mubarak isoliert — Die Zeichen stehen auf Wandel

Hunderttausende demonstrieren für einen Wechsel. USA und EU verstärken den Druck auf den Präsidenten.

Kairo. In Ägypten stehen die Zeichen auf Wandel. Zu Hunderttausenden forderten die Menschen am Freitag in Kairo, Alexandria und anderen Städten ein Ende der Ära Mubarak. Die Proteste blieben nach den Gewaltexzessen der vergangenen Tage friedlich — auch durch das Eingreifen der Armee. Obwohl das Ultimatum der Opposition ablief, lehnt der Präsident aber einen Rücktritt weiter ab.

Der Westen erhöhte nochmals den Druck auf Husni Mubarak. Die USA verhandeln nach Medienberichten bereits hinter dessen Rücken über eine Übergangsregierung mit Vizepräsident Omar Suleiman an der Spitze. Der Generalstabschef der ägyptischen Armee, Generalleutnant Sami Hafis Anan, und Verteidigungsminister Tantawi stünden hinter dem Plan. Die EU-Staats- und Regierungschefs forderten einen sofortigen Wandel.

Auch mögliche Nachfolger Mubaraks gehen in Stellung.

Neben dem Friedensnobelpreisträger Mohammed el Baradei ist dies der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, der als sehr populär gilt. Er kündigte an, zwischen den Demonstranten und der Regierung vermitteln zu wollen.

Wegen der jüngsten Angriffe auf Demonstranten und Journalisten in Kairo wurde am Freitag der ägyptische Botschafter in Deutschland einbestellt. Zugleich setzte die Bundesregierung die Rüstungsexporte nach Ägypten vorerst aus.