NRW baut die Betreuung für Unter-Dreijährige massiv aus
Bis 2013 werden 480 Millionen Euro investiert.
Düsseldorf. Die rot-grüne Landesregierung wird in den kommenden Jahren die Betreuung von Kindern unter drei Jahren massiv ausbauen. Landesfamilienministerin Ute Schäfer (SPD) kündigte an, die Zahl der Betreuungsplätze von jetzt 100 000 auf 148 000 zu steigern. „Dafür werden 480 Millionen Euro investiert, 400 Millionen Euro kommen vom Land, der Rest vom Bund“, so Schäfer.
Derzeit steht NRW im Ländervergleich der Betreuungsquote grottenschlecht da. Nach dem Sommer wird eine Quote von 20 Prozent erreicht — das bedeutet im Fußballvergleich einen Abstiegsplatz.
Doch bis zum Jahr 2013 haben die Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder in den ersten drei Lebensjahren. Das bedeute eine zu erreichende Quote von 32 Prozent aller Kinder, hat das Deutsche Jugendinstitut München für die Landesregierung errechnet — da längst nicht alle Eltern eine solche Form der Betreuung wünschen. „Das würde 44 000 neue Plätze bedeuten, wir machen sogar noch ein bisschen mehr“, sagte Schäfer.
Gute Nachricht für arme Städte: Schäfer bekräftigte, auch sie könnten auf die Investitionshilfen zugreifen — trotz Haushaltssperren und Nothaushalten: „Der Nachweis von Eigenmitteln ist nicht notwendig.“ Allerdings müssten die Kindergartenträger die Personal- und weiteren Betriebskosten bezahlen.
Die Linken kritisierten Schäfers Konzept. Die tatsächliche Bedarfsquote liege bei 37 Prozent, so die Abgeordnete Carolin Butterwegge.