Serben zeigen nur wenig Interesse an Präsidentenwahl

Belgrad (dpa) - Die Stichwahl um das Amt des serbischen Staatspräsidenten ist am Sonntag nur auf geringes Interesse gestoßen. Bis um 14.00 Uhr hatten nur 23 Prozent der 6,8 Millionen Wähler ihre Stimme abgegeben.

Das berichtete die staatliche Wahlkommission in Belgrad. In einigen Landesteilen wie in der Provinz Vojvodina gingen bis zu neun Prozent weniger zur Wahl als im ersten Durchgang vor zwei Wochen.

Alle Umfragen sagen dem langjährigen Staatschef Boris Tadic mit 58 Prozent einen klaren Sieg voraus. Oppositionsführer Tomislav Nikolic kommt als Herausforderer danach lediglich auf 42 Prozent. Allerdings komme eine geringere Wahlbeteiligung Nikolic zugute, hieß es.

Der 54-jährige Tadic wird von den USA und der EU ebenso unterstützt wie von den heimischen Medien. Der 60-jährige Nikolic hatte sich in den letzten Jahren vom Nationalisten zum Demokraten und Europäer gewandelt, was ihm in den westlichen Hauptstädten nicht abgenommen wird.