Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mappus wegen EnBW-Kaufs

Stuttgart (dpa) Der Kauf von Aktien des Energiekonzerns EnBW durch das Land Baden-Württemberg hat für den früheren Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) ein juristisches Nachspiel.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat gegen Mappus ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet. Im Zuge des Verfahrens seien am Mittwoch Wohnungen und Büros von Mappus durchsucht worden, teilte die Anklagebehörde in Stuttgart mit.

Auch gegen den Deutschlandchef der Investmentbank Morgan Stanley, Dirk Notheis, wird wegen Beihilfe zur Untreue ermittelt. Er beriet Ende 2010 seinen Freund Mappus, als das Land für 4,7 Milliarden Euro 45 Prozent der Anteile an dem Karlsruher Energieversorger EnBW übernahm. Mappus hatte das Geschäft quasi im Alleingang am Parlament vorbei durchgezogen.

Die Staatsanwaltschaft begründet ihr Verfahren mit dem jüngst veröffentlichten Gutachten des Landesrechnungshofs. Daraus ergäben sich „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte“ für eine Untreue. Die Prüfer hatten Mappus vorgeworfen, es habe vor dem Kauf keine ausreichende Wirtschaftlichkeitsprüfung gegeben.

Die Ermittler sehen nach dem Gutachten außerdem Gründe für die Annahme, dass dem Land ein Vermögensschaden entstanden ist.