Städte wollen ihre alten Kennzeichen wieder haben

19 Bürgermeister unterzeichnen eine Resolution an das Land. Doch der Minister zeigt sich bislang abweisend.

Bocholt. Der Streit um ein mögliches Comeback von ehemaligen Autokennzeichen in Nordrhein-Westfalen geht weiter. Viele Autofahrer zwischen Rhein und Weser wollen ihre Kleinstadt-Nummernschilder wie „BÜR“, „AL“ oder „DIN“ zurückhaben. In Bocholt (BOH) brachten die Bürgermeister von 19 Kommunen am Montag eine Resolution auf den Weg, die sich für die Wiedereinführung der in den 70ern abgeschafften Kennzeichen einsetzt — als „Wunschkennzeichen“.

Mit dem Papier versuchen die Städte, Landesverkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) zu überzeugen. Sein Ministerium hatte sich bisher immer gegen derartige Pläne ausgesprochen. „Wir möchten den Minister bitten, seine Haltung zu ändern, uns zu unterstützen und dem Bundesverkehrsministerium unsere Kennzeichen zu nennen. Mehr braucht er ja gar nicht tun“, sagte Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo (SPD).

Beteiligt an der Resolution sind unter anderem Städte wie Moers, Witten, Dinslaken, Berleburg, Lüdinghausen, Altena, Büren, Castrop-Rauxel und Brilon.

Das Ministerium zeigte sich den Plänen gegenüber abweisend. Was die Stadtväter vermissen, ist vor allem eine schlüssige Begründung. Denn besonders aufwändig sei die Wiedereinführung nicht.

Theoretisch könnten sich die Autofahrer auf Wunsch also bald MO-PS, WIT-ZE oder AL-TE auf ihr Kennzeichen prägen lassen.

Seit der Verkehrsministerkonferenz im Oktober sehen sich die Nostalgiker im Aufwind. Das Gremium hat den Bund aufgefordert, ein einheitliches Verfahren zu prüfen. Der Bund hat den Ball nun zurückgespielt: Es liege bei den Ländern, bis März 2012 die Städte und Kennzeichen zu benennen, die geändert werden sollen.