Studie: Rentenlücke immer größer

Wohlstand: Institut für Altersvorsorge erwartet hohe Kaufkraftverluste.

Berlin. Jeder Arbeitnehmer weiß: Die private Vorsorge für den Ruhestand wird immer wichtiger. Jetzt hat das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) einen spezifischen Kaufkraftverlust von Rentnern ausgemacht, der sich von dem Kaufkraftverlust der jüngeren Bevölkerung deutlich unterscheide.

Fazit der Studie: Der private Vorsorgebedarf lässt sich durch die staatlich geförderte Riester-Rente allein nicht schließen. Den Berechnungen liegt eine Prognose des Instituts "empirica" zugrunde. Es hat sich mit dem Konsumverhalten der Rentnergeneration in 20 Jahren beschäftigt und kommt zum Schluss, dass bei ihnen die Ausgabenposten Wohnen, Verkehr und Freizeit, aber auch Gesundheit und Pflege im Jahr 2030 anteilig steigen werden.

Da diese Güter und Dienstleistungen sich überproportional verteuern dürften, wächst die private Vorsorgelücke. Gingen die bisherigen Berechnungen davon aus, dass ein durchschnittliches Rentnerpaar im Jahr 2030 zwischen 245 und 329 Euro monatlich aus einer privaten Rente benötigt, geht die DIA-Studie nun davon aus, dass zur Ergänzung der gesetzlichen Rente sogar bis zu 508 Euro im Monat aus privater Vorsorge kommen müssten.

Hieß die Faustformel bisher, Arbeitnehmer sollten jährlich vier bis fünf Prozent ihres Bruttoeinkommens für das Alter zurücklegen, steigt der Vorsorgebedarf damit auf fünf bis neun Prozent.

Dabei weist die Studie darauf hin, dass Wohneigentümer bis zu einem Prozent weniger sparen müssten, weil bei ihnen im Alter die Mietkosten wegfallen. Nach Einkommensgruppen unterschieden heißt das: Bei einem Bruttoeinkommen von 2000Euro monatlich müssten Wohneigentümer bis zu sieben Prozent jährlich auf die hohe Kante legen, bei einem Bruttoeinkommen von 4000 Euro liegt der Bedarf bei etwa zehn Prozent.