Luc Jochimsen: Die Zählkandidatin der Linkspartei

Nominierung: Die Partei schickt die frühere Journalistin Luc Jochimsen ins Rennen.

Berlin. Nebenan, im Fraktionssaal der Grünen, hat soeben noch Joachim Gauck seine Visitenkarte abgegeben. Nein, über Luc Jochimsen, die gleich von der Linken zu deren Kandidatin für die Bundesversammlung ausgerufen wird, möchte er nichts sagen, betont er nachher. Aber bitteschön, man werde dann "mal schauen", was die Linke insgesamt zu bieten habe "mit ihrer Vergangenheit".

Ein paar Minuten später will sich auch Jochimsen nicht über den Kandidaten Gauck oder Christian Wulff, den Bewerber von Union und FDP, äußern. "Die anderen Kandidaten sind die anderen Kandidaten", sagt die Bundestagsabgeordnete, die die Linke soeben einstimmig zur Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl nominiert hat.

"Ich bin ein Kriegskind", sagt die 1936 in Nürnberg geborene Tochter eines Speditionskaufmannes, die es später bis zur Fernseh-Chefredakteurin des Hessischen Rundfunks brachte. So sei Frieden für die heute 74-Jährige "ein Lebensthema" geworden. Als Beweggründe, für das höchste Amt im Staate zu kandidieren, nennt sie drei Ziele: Sie will "Friedensstifterin" sein, "Vereinigerin" und als "Schirmherrin für die Schwachen" fungieren.

Als Journalistin weiß sie um die "Macht des Wortes", gerade in hohen und höchsten Ämtern. Dass sie allenfalls Außenseiter-Chancen hat, ist ihr bewusst, stört Jochimsen aber keineswegs.