Marion-Dönhoff-Preis Tusk und Gauck warnen vor „aggressiver Politik“ Putins

Hamburg · Altbundespräsident Joachim Gauck und der bisherige EU-Ratspräsident Donald Tusk haben am Sonntag vor Gefahren aus Russland für die europäischen Einheit gewarnt.

 Joachim Gauck, Bundespräsident a.D. und Donald Tusk, EU-Ratspräsident, stehen während der Verleihung des Marion Dönhoff-Preises auf der Bühne.

Joachim Gauck, Bundespräsident a.D. und Donald Tusk, EU-Ratspräsident, stehen während der Verleihung des Marion Dönhoff-Preises auf der Bühne.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Bei der Verleihung des Marion-Dönhoff-Preises an Tusk sagte Gauck in Hamburg: „Die Einheit der EU zu erhalten, war Tusks bestimmende Richtschnur. Ihn besorgte die aggressive Politik (von Präsident Wladimir) Putins, die sich nicht nur bei der Besetzung der Krim und in der Ostukraine zeigte, sondern auch an seinen Spaltungsversuchen innerhalb der EU.“

Tusk appellierte in seiner Dankesrede an die Europäer, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen. Sie sollten die transatlantischen Beziehungen pflegen, unabhängig davon, wer gerade US-Präsident sei. Die Ukraine dürfe nicht im Stich gelassen werden. „Die Ukraine zu unterstützen, liegt im eigenen Interesse Europas.“ Die europäische Sicherheit sei wichtiger als kurzfristige Interessen an Russland.

Tusk bekam den mit 20 000 Euro dotierten Preis für internationale Verständigung und Versöhnung. Zudem bekam Fridays for Future den gleich hoch dotierten Förderpreis. In seiner Dankesrede sagte Tusk zu den Vertretern der Klimaschutzbewegung. „Ihr seid verrückt.“ Aber als er sich mit 23 Jahren der Solidarnosc angeschlossen habe, habe seine deutschstämmige Oma ihn auch gefragt: „Krümelchen, bist du verrückt?“ Sie habe Recht gehabt. Mit Blick auf die Geschichte fügte Tusk hinzu: „Ihr seid auch verrückt und ihr werdet gewinnen.“

(dpa)