Meinung Einigkeit wird’s bei der SPD nicht geben

Meinung · Einen Gefallen getan hat sich die SPD nicht mit ihrer uferlosen Vorsitzwahl. Vor allem die Zeit zwischen erstem Ergebnis und Stichwahl hat der Partei noch einmal zugesetzt.

Ein Kommentar von Olaf Kupfer.

Foto: ja/Sergej Lepke

Schwer fiel den Kandidaten die direkte Auseinandersetzung, weil den Genossen Kritik am anderen zwar nicht fremd, aber offiziell verpönt ist. Deswegen geschieht sie oft hintenherum.

Sollte die Wahlbeteiligung erneut nicht groß gewesen sein, würde das die Chancen für Walter-Borjans mit Esken erhöhen. Aber: Zuletzt hat sich die offensichtliche Spaltung dieser Partei, die keines der Politik-Paare wird aufheben können, noch einmal manifestiert: Vor allem mit einem konterkarierenden Werbefeldzug der SPD-Etablierten aus Berlin für Scholz und Geywitz, der zwar kurzfristig Ämter sichern könnte, aber die SPD auf der Suche nach innerer Einheit wieder zurückgeworfen hat.

Das zeigt das Problem der Sozialdemokraten in einer Zeit von politisch dominierendem Partikularismus: Die Partei ist als noch gefühlte große Volkspartei im Innern zu breit, als dass sie eine von links dominierte Einheit schaffen könnte.