US-Sektenführer Manson gestorben

Der als Serienmörder bekannt gewordene Amerikaner wurde 83 Jahre alt.

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Los Angeles. Der frühere Sektenführer und verurteilte Mehrfachmörder Charles Manson ist tot. Nach fast 50 Jahren im Gefängnis starb Manson am Sonntagabend (Ortszeit) im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus in Kern County in Kalifornien eines natürlichen Todes, wie die kalifornische Gefängnisbehörde mitteilte.

Einige Tage zuvor war der zu lebenslanger Haft verurteilte Kriminelle mit dem eingeritzten Hakenkreuz auf der Stirn in das Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hatte. Nähere Details nannten die Gefängnisbehörden zunächst nicht.

Manson hatte im August 1969 eine Handvoll seiner Anhänger zu einer brutalen Mordserie in Los Angeles angestiftet. Zu den Opfern zählte die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate, Ehefrau von Regisseur Roman Polanski. Mit ihr wurden vier Gäste in ihrer Villa bei Los Angeles brutal ermordet. In der folgenden Nacht wüteten die Mörder im Haus der Geschäftsleute Leno und Rosemary LaBianca und töteten beide.

Die Polizeifotos nach Mansons Festnahme zeigten einen Mann mit einem durchdringenden Blick und wirren, dunklen Locken, der sich später ein Hakenkreuz auf die Stirn ritzen ließ. Manson hatte die Morde nicht selbst verübt, wurde aber nach einem langen, spektakulären Mordprozess als Drahtzieher der Verbrechen verurteilt.

Im Frühjahr 1971 erhielten Manson und seine engsten Anhänger die Todesstrafe. Das Strafmaß wurde später — nach Aussetzung der Todesstrafe in Kalifornien — in lebenslange Haft umgewandelt. Manson saß zuletzt im Staatsgefängnis von Kalifornien in Corcoran ein. Eine Freilassung auf Bewährung wurde ihm bereits ein Dutzend Mal verwehrt. Die nächste Bewährungsanhörung war für das Jahr 2027 angesetzt.

Manson selbst zeigte nie Reue. „Es hat Sie also nicht gekümmert?“, wurde er einmal in einem Interview in Anspielung auf den Mord an der im achten Monat schwangeren Sharon Tate gefragt. „Gekümmert?“, fragte Manson zurück. „Was zur Hölle soll das heißen: Kümmern?“ dpa