Bachelor: Höchstens einmal die Woche Jobben

Berlin (dpa/tmn) - Im Bachelorstudium bleibt wenig Zeit zum Jobben - das müssen Studenten von vornherein einkalkulieren. Realistisch planen, lautet deshalb die dringende Devise. Auf der 2. Bologna-Konferenz wird über Probleme wie dieses gerade wieder heiß diskutiert.

Jobben neben dem Bachelorstudium ist nicht immer einfach. „Um Job und Studium unter einen Hut zu bringen, sollte man realistisch planen“, sagt Stefan Grob vom Deutschen Studentenwerk (DSW) in Berlin. Mehr als einen Tag zu jobben, sei für Bachelorstudenten nicht drin, wenn sie den Anschluss im Studium nicht verlieren wollen, sagte Grob anlässlich der zweiten „Nationalen Bologna-Konferenz“ zur Umstellung der Abschlüsse auf den Bachelor und Master am Freitag (6. Mai) in Berlin.

Befragungen vom Hochschul-Informations-System (HIS) zufolge klagen viele Bachelorstudenten über Stress und Zeitdruck durch die verdichteten Studienpläne im neuen Studiensystem. Zugleich sind viele Studenten offensichtlich auf einen Nebenjob angewiesen: So jobben rund zwei Drittel der deutschen Hochschüler nebenbei, wie das DSW ermittelt hat.

„Der häufigste Fehler ist, dass Studenten irgendwann feststellen, dass das Geld knapp ist und einfach losjobben“, sagte Grob. Besser sei es, zu Beginn des Studiums einen Finanzierungsplan zu machen. Dadurch wird Studenten klar, wie viel Geld ihnen zur Verfügung steht und wie viel sie für ihr Leben brauchen. Wer sich in dieser Frage unsicher ist, kann sich bei den Studentenwerken beraten lassen. An sie können sich auch schon Schüler wenden. Manchmal stellten Studienanfänger dann fest, dass sie zum Beispiel Anspruch auf Bafög haben und der Nebenjob überflüssig ist, sagte Grob.

Muss ein Job sein, sollte er wenigstens einen Bezug zum Studium haben, rät Grob. „Zwar lernt man als Taxifahrer fürs Leben.“ Doch beim Berufseinstieg nach dem Studium helfen solche Jobs eher nicht weiter. Grob empfiehlt daher, in den Jobvermittlungsbörsen des eigenen Fachbereichs zu suchen. Und bei Praktika sei darauf zu achten, ob hinterher eventuell ein Nebenjob herausspringen kann.

Für unrealistisch hält Grob es, wenn Bachelorstudenten mehr als ein Viertel ihrer Einnahmen mit einem Nebenjob verdienen wollen. Auch zeitlich dürfen sich Studenten nicht übernehmen: „Mehr als 15 Stunden pro Woche sind nicht drin.“ Die Semesterferien seien für Bachelorstudenten zum Geldverdienen keine gute Alternative mehr. So hätten sie in dieser Zeit nicht mehr monatelang frei wie Studentengenerationen in der Zeit vor Bachelor und Master, weil zum Beispiel Blockseminare und mehr Hausarbeitarbeiten als früher hinzugekommen sind. „Bachelorstudenten haben heute noch vier bis sechs Wochen.“