EU-Erfolgsprogramm „Erasmus+“ für Bildung im Ausland erweitert
Straßburg (dpa) - Auch in Zeiten des knappen Geldes achtet die EU auf die Prioritäten Bildung und Weiterbildung im EU-Ausland. Wer mit „Erasmus+“ im Ausland lernt oder studiert, wird fit für die Zukunft.
Mit dem erweiterten EU-Erfolgsprogramm „Erasmus+“ sollen mehr junge Europäer als bisher im Ausland studieren oder sich weiterbilden können. Das EU-Parlament stimmte am Dienstag (19. November) in Straßburg für das Austauschprogramm für Jugend, Bildung und Sport. Für die Jahre 2014 bis 2020 stehen dafür 14,7 Milliarden Euro zur Verfügung.
Die Berichterstatterin des Parlaments und Vorsitzende des Kulturausschusses, die CDU-Abgeordnete Doris Pack, sagte, dass bis zu fünf Millionen junge Europäer aller Bildungsstufen bis 2020 Auslandsstipendien beantragen könnten. Das erweiterte Programm ist nicht mehr auf Studenten beschränkt, sondern gilt für junge Menschen zwischen 13 und 30 Jahren.
Zu „Erasmus+“ gehören neben den Hochschulprogrammen Erasmus für Studierende und Jean Monnet für die internationale Hochschulkooperation auch andere Bildungsprogramme wie Comenius für Schüler bis zur Sekundarstufe II, Leonardo da Vinci für Auszubildende und Grundtvig für die Erwachsenenbildung. Außerdem wird mit Jugend in Aktion erstmals ein eigener Förderbereich Sport eingerichtet.
„Erasmus-Stipendiaten können ihr Auslandsstudium künftig flexibler gestalten. Für Master-Studierende wird versuchsweise die Möglichkeit eingeführt, ein Darlehen zur Finanzierung ihres Studiums zu beantragen“, sagte Pack.
Die EU-Kommissarin für Bildung und Kultur, Androulla Vassiliou, verwies darauf, dass im Vergleich zum laufenden Programm das Budget für Erasmus+ um 40 Prozent aufgestockt worden sei. „Erasmus+ wird auch dazu beitragen, die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen“, sagte sie.
In das Programm integriert ist auch der europäische Freiwilligendienst. Damit können Jugendliche mit Bezahlung und sozialer Absicherung in anderen Ländern arbeiten.