Games-Branche sucht Mitarbeiter
Berlin (dpa) - Die Branche der digitalen Spiele ist noch vergleichsweise jung. Doch sie ist heute ein nicht zu unterschätzender Jobmotor. Die Spieleschmieden haben inzwischen auch einen Weg gefunden, geeignete Mitarbeiter zu finden.
Der Fachkräftemangel hat lange Zeit auch der digitalen Spielebranche arg zu schaffen gemacht. Das hat sich nach Einschätzung von Experten inzwischen etwas entspannt. „Die Ausbildungsmöglichkeiten haben sich in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich verbessert“, sagte Andreas Haase, Sprecher der Hamburger Goodgame Studios in Berlin auf der International Games Week (8. bis 13. April). Es gebe viele staatliche Schulen, aber vor allem das Angebot privater Ausbildungsgänge habe zu guten Fachkräften wie Künstlern, Softwareentwicklern und Spieledesignern geführt.
Die Games Week in Berlin versteht sich auch in diesem Jahr wieder als Kontaktbörse für Jobsuchende und Anbieter. Dort stellt zum Beispiel das SAE Instituteseine Studiengänge „Game Art and 3D Animation“ sowie „Game Programming“ auf der Entwicklerkonferenz Quo Vadis vor. Das Institut bildet derzeit in acht deutschen Städten rund 340 Studierende in diesen Fächern aus.
Die nötigen Fähigkeiten könnten aber nur zu einem Teil durch solche Ausbildungsgänge abgedeckt werden, sagte Haase. Vieles müssten sich die Interessenten in der Praxis oder in anderen Berufen aneignen. Dazu ändere sich die Branche viel zu schnell. Grundlagen könnten mit der Ausbildung zwar abgedeckt werden, aber darüber hinaus werde auch spezifisches Wissen benötigt.
„Wir überlegen manchmal, was die beste Bezeichnung für eine Stelle ist, die wir ausschreiben - weil es den Beruf noch gar nicht gibt.“ Von tausend Bewerbern stelle Goodgames in der Regel nur ein Dutzend im Monat ein. Dabei seien die Mitarbeiter in der Branche auch ein Erfolgsgarant. „Die Unternehmen können nur expandieren, wenn sie auch immer mehr genügend gute Mitarbeiter einstellen“, sagt Haase. Bis 2020 wolle Goodgames von heute 800 auf mindestens 1200 Mitarbeiter aufstocken.
Die Berliner Spieleschmiede King („Candy Chrush Saga“) ist auf der Games Week sehr aktiv auf Mitarbeitersuche. „Wir befinden uns im rasanten Wachstum und sind auf der Suche nach kreativen Köpfen und Entwicklern mit innovativen großartigen Ideen“, heißt es auf der Website. Auf der Entwicklerkonferenz nutzte die Firma sogar den Schlüssel für den WLAN-Zugang als „Werbefläche“ mit dem Code KingIsHiring (King stellt ein).