Headhunter online auf sich aufmerksam machen

Berlin (dpa/tmn) - Ein Anruf vom Headhunter ist wie ein Sechser im Lotto? Von wegen - es ist nicht nur Glückssache, von Personalvermittlern entdeckt zu werden. Berufstätige können durchaus etwas tun, um auf sich aufmerksam machen.

Ein Anruf vom Headhunter kommt meist nicht von allein. Fachkräfte, die ihren Job wechseln wollen, müssen vielmehr etwas dafür tun, um auf sich aufmerksam zu machen. Dazu sollten sie im Internet Spuren ihrer Arbeit hinterlassen. „Viele Stellen für Hochqualifizierte werden nicht in Tageszeitungen oder Jobportalen ausgeschrieben. Stattdessen suchen Headhunter im Auftrag von Unternehmen gezielt nach geeigneten Kandidaten“, sagte die Headhunterin und Buchautorin Viktoria Balensiefen. Mit einigen Kniffen können Wechselwillige ihnen die Suche erleichtern.

„Mit fachlich interessanten Beiträgen in Fachforen kann man auf sich aufmerksam machen“, erklärte Balensiefen. Auch wenn Berufstätige einen Vortrag an einer Hochschule halten oder den Abteilungsleiter als Co-Referent auf Konferenzen begleiten, könne das helfen. „Die Ankündigungen oder Protokolle von solchen Veranstaltungen sind oft online zu finden.“ Veröffentlichungen in Fachzeitschriften seien ebenfalls nützlich - und zugleich unverfänglich.

Denn Angestellte gehen hierbei besser unauffällig vor, um es sich nicht mit ihrem derzeitigen Chef zu verscherzen. „Schon eine offen sichtbare Handynummer in einem Businessnetzwerk wie Xing oder Linkedin ist verfänglich“, warnte Balensiefen. Trotzdem sollte man sich bei solchen Online-Netzwerken anmelden und sein Profil pflegen. Dort könnten Nutzer angeben, dass sie am fachlichen Austausch interessiert und offen für Kontakte aus der Branche sind.

Grundsätzlich sollten Wechselwillige alle Karriereschritte zu Hause planen und nie am Arbeitsplatz. „Schon eine im Unternehmen ausgedruckte Stellenbeschreibung kann Probleme geben.“ E-Mails, die mit einem möglichen neuen Job im Zusammenhang stehen, sollten Angestellte auch niemals über den Dienstaccount schreiben.

Wenn dann tatsächlich ein Anruf von einem Headhunter kommt - üblicherweise am Arbeitsplatz - sollten Mitarbeiter sich vor anwesenden Kollegen nichts anmerken lassen. Am besten vereinbarten sie unauffällig einen Termin zum ungestörten Telefonieren, riet Balensiefen. Das gehe etwa so: „Ach, schön, dass Sie anrufen. Jetzt kann ich leider nicht lange sprechen - lassen Sie uns doch morgen Abend telefonieren.“

Literatur:

Viktoria Balensiefen: Karriereturbo Headhunter. Mit dem Personalberater auf Kurs Traumjob, Verlag C.H. Beck, 126 Seiten, 6,90 Euro, ISBN-13: 9783406648274