Immer weniger Lehrlinge im Bäckerhandwerk
Berlin (dpa/tmn) - Wer mit dem Gedanken spielt, Bäcker zu werden, hat womöglich eine rosige Zukunft vor sich. Seit Jahren sinken die Zahlen der Auszubildenden. Das bedeutet: Bewerber haben gute Chancen.
Die Zahl der Lehrlinge im Bäckerhandwerk geht seit Jahren zurück. Das zeigen Zahlen des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, die am Montag (18. November) veröffentlicht wurden. Gab es 2006 noch 36 209 Azubis in der Branche, die etwa Bäcker oder Bäckereifachverkäufer lernten, waren es 2012 nur noch 26 535. Gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigten im gleichen Zeitraum von 275 700 auf 292 000 gestiegen.
„Aufgrund des demografischen Wandels haben wir immer weniger Bewerber“, sagt Amin Werner, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands. Wer sich für den Beruf entscheide, habe jedoch gute Perspektiven: „Die Schulabgänger können sich derzeit einen Ausbildungsbetrieb im Prinzip aussuchen, weil es so wenig Konkurrenz gibt.“
Nach der Lehre seien ihre Chancen ausgesprochen gut, übernommen zu werden, erklärt Werner. Wer es sich zutraut, könne auch eine Bäckerei übernehmen. Es gebe viele Betriebe, die dringend einen Nachfolger suchten.
Junge Menschen, die sich für eine Ausbildung zum Bäcker interessieren, sollten vor einer Bewerbung jedoch unbedingt ein Praktikum machen, rät Werner. So könnten sie testen, ob die körperliche Arbeit und die Arbeitszeiten ihnen liegen. Bäcker müssen häufig nachts arbeiten. Wer den Beruf ergreifen möchte, sollte teamfähig sein und gut rechnen können. Auch technisches Interesse ist gefragt. So müssen die Azubis zum Beispiel die Computer an den Öfen bedienen.