Ingenieur-Studenten sollten sich breit auftsellen
Düsseldorf (dpa/tmn) - Wer sich für den Ingenieurberuf entscheidet, sollte sich im Studium breit aufstellen. Statt sich bereits während des Bachelors zu spezialisieren, sollten angehende Ingenieure besser einen klassischen Studiengang wählen.
Das können etwa Maschinenbau oder Elektrotechnik sein.
„Wichtig ist, dass die Studenten eine breite Basisausbildung haben“, sagt Lars Funk vom Verein Deutscher Ingenieure. Er beobachtet, dass sich der Beruf stark gewandelt hat: Im Vergleich zu früher gibt es immer kürzere Innovationszyklen, auf die Ingenieure reagieren müssen.
Das erfordert eine große Anpassungsfähigkeit. „Ingenieure müssen schnell neues Wissen adaptieren“, sagt Funk. Das geht nur, wenn sie die erforderlichen Grundkenntnisse haben. Er rät außerdem davon ab, sich bei der Wahl des Studiengangs nach dem Arbeitsmarkt zu richten. „Niemand weiß, wie es in fünf Jahren aussieht.“ Als Beispiel nennt er die Solarindustrie: Noch vor einigen Jahren boomte sie in Deutschland. „Heute findet sie hier fast nicht mehr statt, hat sich nach Asien verlagert“, erklärt Funk. Wer sich in seiner Ausbildung früh auf diesen Bereich spezialisiert hat, hat heute ein Problem.
Natürlich können Ingenieure keine Experten auf jedem Gebiet sein. Aber sie müssen in der Lage sein, sich neues Wissen schnell anzueignen. „Ingenieure wechseln während ihres Berufslebens oft den Schwerpunkt. Heute muss man sich öfter wandeln“, sagt Funk. Wichtig ist daher außerdem, sich mit Experten in anderen Bereichen zu vernetzen. Auch Grundkenntnisse in Betriebswirtschaftslehre sind von Bedeutung. „Das ist heutzutage unerlässlich.“ Die erlernen die Studenten in der Regel bereits im Studium.
Funk rät, neben dem Studium viel Praxiserfahrung zu sammeln. Das können Studenten etwa durch Praktika. Auch Auslandsaufenthalte hält er für wichtig. „Wir brauchen heute Absolventen, die fachübergreifend denken können.“ Eine ersten Schwerpunkt können Ingenieure während des Masterstudiums setzen.