Job mit Zukunft? Vor Berufsswahl viele Fragen stellen
Bonn (dpa/tmn) - Schließende Betriebe, sinkende Beschäftigtenzahlen: In manchen Branchen zeichnen die Nachrichten kein rosiges Bild von der Zukunft. Sollten sich Jugendliche davon bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes beeindrucken lassen?
Andreas Pieper vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) rät zur Gelassenheit: „Ob es einen Job in 20 Jahren noch gibt, ist heute einfach nicht vorhersehbar. Das ist viel Kaffeesatzleserei.“ In der Regel sei es aber so, dass sich Berufe zwar grundlegend verändern, aber nur selten ganz verschwinden. So sei es auch bei traditionellen Handwerksberufen wie dem Metzger und dem Bäcker, bei denen die Zahl der Betriebe im Vergleich zur Mitte der 1990er Jahre bundesweit stark gesunken ist.
Trotzdem sollten sich Jugendliche sehr gründlich darüber informieren, was einen Beruf ausmacht - und dabei nicht auf ihr persönliches Umfeld oder auf eigene Vorurteile hören. „Viele Vorstellungen basieren da auf total veralteten Klischees“, sagt Pieper. Ein Bäcker trage heute schließlich keinen schweren Mehlsack mehr zur Mühle - stattdessen werde auch dort viel mit dem Computer gearbeitet. Manche Klischees stimmen allerdings auch: „Bäcker stehen früh auf, das ist tatsächlich so und wird sich wohl auch nicht ändern“, sagt Pieper.
Auch das Vorstellungsgespräch dürfen und sollten angehende Azubis für einen Blick in die Zukunft nutzen. Wer sich detailliert nach den Aufgaben, Arbeitsbedingungen oder Möglichkeiten zur Weiterbildung erkundigt, ist hinterher nicht nur schlauer - er demonstriert auch echtes Interesse an der Ausbildung und erhöht so seine Jobchancen.