Lärmschwerhörigkeit häufigste Berufskrankheit am Bau
Rostock (dpa) - Massiv donnert der Presslufthammer, die Kreissäge erzeugt schrille Töne und dauerhaft dröhnt ein Motor: vor solchen Lärmbelastungen am Arbeitsplatz ist Schutz nötig, sonst droht Schwerhörigkeit.
Lärmschwerhörigkeit ist die häufigste Berufskrankheit im Baugewerbe. Sie sei Ursache für mehr als die Hälfte aller anerkannten Berufskrankheiten am Bau, teilte die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) am Dienstag bei einer Veranstaltung zum Lärmschutz in Rostock mit. Im Jahr 2012 zahlten die gewerblichen Berufsgenossenschaften bundesweit 123 Millionen Euro für mehr als 41 000 Lärmgeschädigte.
Wer einem Lärmpegel über 85 Dezibel ungeschützt ausgesetzt ist, könne bei entsprechender Einwirkungszeit unheilbare Schäden am Gehör davontragen, hieß es. Ein solcher Lärmpegel entstehe etwa von Handkreissägen, Bohrhämmern und Winkelschleifern. Es sei bedauerlich, dass auf vielen Baustellen noch immer kein oder zu wenig Gebrauch von den Möglichkeiten gemacht wird, Lärmschäden zu vermeiden. Alarmierend ist es laut Berufsgenossenschaft zudem, dass viele Jugendliche und damit auch Auszubildende ihr Gehör in der Freizeit nicht schonen. So könne sich das Problem zuspitzen.