Lukas fehlen die Nachfolger - Lokführer händeringend gesucht
München (dpa/tmn) - Von der Regionalbahn bis zum ICE: Lokführer sind die Piloten der Schiene. Sie transportieren Menschen und Produkte von A nach B. Die Fachkräfte sind begehrt. Schulabgänger, die sich für den Job entscheiden, haben gute Berufsaussichten.
Lokführer - für viele Kinder ist das ein Traumberuf. Doch die Branche hat Nachwuchssorgen. „Junge Lokführer sind händeringend gesucht“, sagte Iris Böhning, Berufsberaterin bei der Arbeitsagentur in München. Wer sich derzeit für die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst entscheide, habe ausgezeichnete Berufsperspektiven.
Bundesweit sind derzeit 800 Lokführer-Stellen unbesetzt. Das berichtet die Zeitschrift „Bus & Bahn“ (Ausgabe 3/2013) und bezieht sich dabei auf die Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit vom Dezember 2012. Freie Stellen bleiben im Durchschnitt 184 Tage vakant.
„Viele junge Menschen schreckt der Schichtdienst“, so Böhning. Wer einen klassischen Bürojob von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr möchte, sei in dem Job verkehrt. Dazu komme der fehlende Glamour-Faktor. „Den Beruf des Lokführers finden viele schlicht uncool“, erzählt Böhning. Dabei hält sie den Job durchaus für attraktiv: „Lokführer sehen ständig neue Orte und Landschaften. Es gibt nie Stillstand.“
Wer den Beruf lernen will, braucht mindestens einen Hauptschulabschluss. Die duale Ausbildung dauert dann drei Jahre. Fachkräfte finden später nicht nur bei der Deutschen Bahn Arbeit. Auch Regionalbahnen, wie die Abellio Rail NRW in Essen oder die Veolia Verkehrsgesellschaft in Leipzig, suchen Fachkräfte.
Bevor Jugendliche sich für eine Ausbildung zum Lokführer entscheiden, sollten sie ein Praktikum machen, rät Böhning. Nur so lernten sie den Beruf wirklich kennen. Die körperlichen und psychischen Belastungen sind immens. Das leuchtet auch ein: Schon beim Einparken mit dem Auto bekommen viele Schweißausbrüche. Wie ist es da erst, einen ICE zu manövrieren?