Mathematik im Alltag - Schau zeigt Magie der Formen und Muster

Wolfsburg (dpa) - Das Wolfsburger Experimentiermuseum Phaeno zeigt in seiner neuen Sonderausstellung, wie spannend Mathematik sein kann. Statt mit Zahlen und Formeln wartet die Schau mit Kunstwerken und Spielen auf.

Was hat die japanische Faltkunst Origami mit Airbags zu tun? Wer exakt falten will, dem helfen mathematische Regeln. Im Wolfsburger Experimentiermuseum Phaeno können die Besucher spielend feststellen, dass mathematische Gesetzmäßigkeiten auch ohne abstrakte Zahlen und Formen verständlich werden können. An rund 25 Stationen kann getüftelt, getestet, gebaut und gestaunt werden.

Die Sonderausstellung „Mathe x anders - Die Magie der Formen und Muster“ will auch oder gerade Mathe-Muffel ansprechen: „Die Besucher sollen ihre Begeisterung für Mathematik entdecken beziehungsweise wieder entdecken“, sagt Dominik Essing. Der Physiker hat die Exponate aus den USA, der Schweiz und anderen Ländern zusammengestellt.

Große rote und blaue dreidimensionale Sterne laden zum Klettern ein. Gleiche, aber viel kleinere Figuren fordern nebenan zum eher analytischen Umgang auf. Denn wer etwa ein Türmchen mit ihnen bauen will, der muss nachdenken und probieren, wie die gezackten Formen ohne Zwischenräume aufeinanderpassen.

Ganz spielerisch kann man mit Schattenmustern anfangen und dabei die verschiedenen Größen im Verhältnis zur Entfernung der Lichtquelle erkunden. „Später kann man dann an diese und andere Erfahrungen im Matheunterricht anknüpfen“, hofft Essing. Die oft in der abstrakten Vorstellung verborgenen Zusammenhänge sollen an den Stationen erlebbar werden.

Bei einem anderen Experiment können die Gäste an Brettern und Stielen befestigte Seile entknoten. „Der eine probiert und probiert und kommt mit Ausdauer zum Ziel. Ein anderer versteht das Prinzip und überträgt es auf einen anderen Gegenstand“, erläutert Essing - auch das ist mathematisches Denken. An wieder anderen Stationen wird das Vorstellungsvermögen geschult. In einer Lostrommel sind exakt eine Millionen weiße Kugeln und eine einzige schwarze - beim Suchen der schwarzen wird klar, wie viel eine Millionen ist: eben sehr viel.

Mit einigen Kunstwerken wie einer „atmenden“ Riesenkugel des amerikanischen Künstlers Chuck Hoberman wird auch der Schönheit geometrischer Formen gehuldigt. Die faltbare Kugelkonstruktion verändert ihren Durchmesser stufenlos von 1,30 auf bis zu 4,50 Meter - und das im Takt der Musik.

Die Schau „Mathe x anders - Die Magie der Formen und Muster“ ist bis zum 5. Januar kommenden Jahres in Wolfsburg zu sehen.