Null-Bock-Haltung im Job macht auf Dauer krank
Köln (dpa/tmn) - Keine Lust auf den Job? Innerlich gekündigt? Jeder siebte Beschäftigte (15 Prozent) sagt das von sich. Auf Dauer macht so eine Haltung krank.
„Der Körper wird gezwungen, etwas zu machen, was der Geist nicht will“, sagt Prof. Manuel Tusch, der als Coach Berufstätige berät. Das kann nicht gutgehen. Den Widerspruch auszuhalten, strengt viele unheimlich an. Erste Anzeichen, dass es etwas nicht stimmt, sind andauernde Traurigkeit, Antriebsschwäche oder chronische Müdigkeit.
Wer etwas ändern möchte, sollte klären: Inwieweit ist der aktuelle Job schuld daran, dass ich innerlich gekündigt habe? Oder sind es allgemeine Probleme, die auch bei einer anderen Stelle auftreten können? Dazu gehört etwa, dass jemand mehr Anerkennung möchte. Letzteres sei häufig auch in einem neuen Job nicht anders, erklärt Prof. Tusch. Ist diesem Fall bleibt Mitarbeitern häufig nur, ihre Einstellung zu überdenken.
Sind Mitarbeiter nah dran an der innerlichen Kündigung, ist es häufig gar nicht so leicht festzustellen, ob der konkrete Job das Problem ist oder Mitarbeiter zu hohe Erwartungen haben. Prof. Tusch rät, das Gespräch mit Freunden und Kollegen zu suchen. Für viele wird es überraschend sein, wie Dritte die eigene Situation einschätzen.
Wer auch nach der Befragung von Freunden und Kollegen der Auffassung ist, dass der Job der falsche ist, dem bleibt nur, sich nach einem neuen umzusehen. Vor einem Wechsel hilft es häufig, sich über mehrere Tage hinweg möglichst konkret vorzustellen, wie sich der Alltag durch den neuen Job konkret verändern würde. Wie ist dann der Weg zur Arbeit? Wie sieht dann der Tagesablauf ab? Das hilft, vorzufühlen, ob man sich in der neuen Situation tatsächlich besser fühlen würde.