PC-Präsentationen in der Uni richtig halten

Münster (dpa/tmn) - Von Anfang an gehören PC-Präsentationen in der Universität dazu. Doch oft sind sie schlecht gemacht. Bei dem einen ist die Schrift zu klein und beim nächsten die Folie zu voll.

Dabei lassen sich gute Präsentationen mit Powerpoint & Co leicht machen.

Viele Professoren legen inzwischen großen Wert darauf, dass ihre Studenten ihr mündliches Referat durch eine Präsentation mit Programmen wie Powerpoint aufwerten. Ein solcher Vortrag sollte einen mündlichen Vortrag jedoch nie ersetzen, sagt Antonia Weber, Dozentin für Powerpoint am Zentrum für Informationsverarbeitung an der Universität in Münster. Er könne ihn nur visuell ergänzen. So gelingt die Präsentation im Hörsaal:

Stichworte: Wichtig ist es, Folien nicht mit zu vielen Informationen zu überladen. Studenten sollten niemals ganze Sätze ausformulieren, rät Weber. Sinnvoller ist es, kurze prägnante Stichworte aufzuschreiben. Einzige Ausnahme von dieser Regel sind Zitate. Wenn man auf längere Texte nicht verzichten kann, sollte man die wichtigsten Wörter markieren und hervorheben, sagt Matthias Garten aus Griesheim, der einen Ratgeber zum Thema geschrieben hat.

Überschriften: Ähnliches gilt auch für die Überschriften auf den Folien. Die Expertin rät zu vielsagenden, kurzen Überschriften. Ein Beispiel: Statt den Titel lang auszuformulieren wie „Das BGB in seiner Entstehung seit 1900“, sollte der Präsentierende besser „Das BGB von Anfang an“ schreiben.

Schriftgröße: Um sich selbst zu kontrollieren und zu disziplinieren, hilft es, bei der Gestaltung der Folien eine einheitliche Schriftgröße festzulegen. Der Titel sollte mindestens die Schriftgröße 24 haben. Der Text sollte mindestens in Schriftgröße 18 geschrieben werden, sagt Weber. Auch bei der Schriftwahl sollte man sich zügeln und eine schnörkellose Schrift wie Arial wählen. Und unterm Strich sollten nie mehr als zehn Zeilen auf einer Folie stehen, ergänzt Klaus Tormählen vom Rechenzentrum der Universität Hamburg, der Powerpoint-Kurse anbietet.

Animationen: Wer seine Folien aufpeppen will, kann mit Animationen oder kurzen Filmen arbeiten. Wer nämlich Text- und Bildelemente in seiner Präsentation abwechselt, steigert die Aufmerksamkeit der Zuhörer. Es reicht etwa schon, wenn jede Textzeile einzeln einfliegt, sagt Weber. Bei Filmen müssen Studenten allerdings auf die Rechte achten. Denn nicht alles, was im Internet zu finden ist, darf ohne weiteres verwendet werden.

Tabellen: Auch mit Tabellen sollten Hochschüler vorsichtig sein. Tabellen sollten nie mehr als vier Zeilen oder Spalten haben. Sonst wird es unübersichtlich und die Zuhörer können den Inhalt nicht erfassen. Sind es mehr als vier Zeilen oder Spalten, ist ein Diagramm oft besser. Wer nicht auf eine Tabelle verzichten kann, sollte das Entscheidende herauszoomen, sagt Tormählen.

Farben: Eine Präsentation lässt sich leichter verfolgen, wenn sie farblich gestaltet ist. Doch wer seinen Vortrag farblich aufpeppen will, sollte sorgfältig bei der Auswahl der Farben sein. „In der Universität sollte man mit dezenten Farben arbeiten“, sagt Garten. Zudem sollten sich Studenten auf maximal sieben Farben beschränken. So sollte etwa die Farbe rot immer nur für Hervorhebungen genutzt werden.

Folienausdruck: Um die Zuhörer durch ein visuelles Referat zu führen, sollte man die zentrale Fragestellung mehrmals in die Folien einbauen. Dabei könne man ruhig eine einzelne Folie dafür verwenden, noch einmal die Fragestellung aufzugreifen, sagt Weber. Außerdem hilft es den Kommilitonen meist, wenn sie die Präsentation als Begleitmaterial in den Händen halten. Man kann seine Präsentation etwa so ausdrucken, dass die Folien auf der linken Seite abgebildet sind und auf der rechten Seite Platz für Notizen ist.

Literatur:

Garten, Matthias: Powerpoint. Der Ratgeber für bessere Präsentationen, Vierfarben Verlag, 19,90 Euro, ISBN-13: 978-3-8421-0001-5