Praktikumszeugnis: So schreibt man es richtig
Berlin (dpa/tmn) - Nicht selten müssen Praktikanten ihr Praktikumszeugnis selber schreiben. Doch damit sind sie oft überfordert. Wie das Zeugnis aufgebaut sein sollte und wo man Hilfe findet, verrät ein Experte hier.
Von Praktikanten wird nicht selten verlangt, sich selbst ein Zeugnis zu schreiben. Dann sollten sie sich die Hilfe des Vorgesetzten sichern. So könnten sie etwa sagen: „Ich gebe mir große Mühe, das Zeugnis gut zu formulieren, aber ich brauche Ihre Hilfe“, erklärt der Karriereberater Jürgen Hesse aus Berlin. Eine gute Idee sei es auch, nach früheren Praktikanten zu fragen. Eventuell könne man diese kontaktieren und alte Zeugnisse von ihnen als Vorlage nehmen. Ist das nicht möglich, bleibe nur, sich Literatur auszuleihen und sich in das Thema Arbeitszeugnis einzuarbeiten.
In der Praxis sei es keine Seltenheit, dass Praktikanten ihr Zeugnis selbst schreiben müssen, hat Hesse beobachtet. „Das ist in vielen Unternehmen üblich.“ Sinnvoll sei das aber nicht: „Genauso gut könnte man einen Zehnjährigen ans Steuer setzen.“ Viele Praktikanten seien mit dem Aufbau und der verklausulierten Sprache in einem Zeugnis schlicht überfordert. Außerdem könne man die eigene Leistung selbst kaum objektiv bewerten.
Müssen Praktikanten ihre Zeugnisse selbst schreiben, sollten sie sich für den Aufbau die folgenden Punkte merken:
- Jedes Zeugnis braucht zunächst eine Überschrift wie „Praktikumszeugnis“, sagt Hesse.
- Darauf folge als erster Absatz standardmäßig die Formulierung: „Herr oder Frau XY aus XY war vom 1. Juni bis zum 1. Dezember bei uns als Praktikant.“
- Als zweiter Absatz sollte eine detaillierte Beschreibung der vom Praktikanten übernommenen Aufgaben folgen. Unwichtige Aufgaben wie Kopieren sollten nicht aufgeführt werden.
- In den dritten Absatz gehöre eine Beurteilung des Verhaltens des Hospitanten.
- Im vierten Absatz sollte dem Praktikanten für seine Arbeit gedankt und ihm für seine berufliche Zukunft alles Gute gewünscht werden.