Weg mit dem Smartphone So bleibt der Job im Feierabend außen vor
Bielefeld (dpa/tmn) - Statt am Abend sich ganz der Familie zu widmen, checken viele noch einmal ihre beruflichen E-Mails. Das stresst - denn im Kopf kann man die Arbeit dadurch gar nicht ruhen lassen. Prof. Tim Hagemann von der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld ist Arbeitspsychologe und gibt Tipps:
- Diensthandy nur dienstlich nutzen: Viele nutzen ihr Diensthandy zunehmend auch für private Zwecke. Das hat den Vorteil, dass man nicht immer zwei Telefone mit sich herumträgt. Im Idealfall laufen dienstliche und private Kommunikation aber über zwei verschiedene Geräte, sagt Prof. Hagemann. Viele brauchen ihr Smartphone auch nach Feierabend - und es ist schwer, neue, dienstliche E-Mails dann zu ignorieren.
- Smartphonefreie Zeiten: Im Idealfall schaffen sich Berufstätige für den Abend smartphonefreie Zeiten. Das kann zum Beispiel so aussehen: Wer auf dem Heimweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, kann sich vornehmen, dort ein letztes Mal die beruflichen E-Mails abzurufen und dann das Smartphone wegzulegen, sobald man zu Hause angekommen ist.
- Software nutzen: Ganz das Smartphone weglegen wollen viele aber auch nicht. Was ist, wenn es Anrufe bei Notfällen gibt? Hier kann Software helfen. Der „Do not Disturb“-Modus bei Apple oder Android-Geräten blockiert Anrufe oder Benachrichtigungen.
Dabei kann man Ausnahmen wie den Wecker oder Anrufe bestimmter Personen erlauben. Die Notfall-Einstellung lässt Anrufe etwa nur durch, wenn eine Person innerhalb weniger Minuten mehrmals anruft.
- Smartphone-Nutzung analysieren: Wer einen Überblick bekommen will, wie viel Zeit man täglich mit dem Smartphone verbringt, kann zu Apps wie Moment (iOS) greifen. Das kleine Programm hält fest, wie häufig man das Telefon aktiviert und welche Programme am meisten Zeit fordern. Auf Wunsch kann man auch Nutzungsgrenzen setzen. Einige Funktionen von Moment sind kostenpflichtig. Checky für Android und iOS ist kostenlos und bietet ähnliche Funktionen.