So klappt es mit der Ausbildung
Beim Vorstellungsgespräch hilft eine gute Vorbereitung. Auch die Kleidung muss stimmen.
Nürnberg. „Ihre Unterlagen haben unser Interesse geweckt. Wir möchten Sie gerne kennenlernen.“ Mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch sind Bewerber dem Ausbildungsplatz ein gutes Stück näher gekommen. Doch wie bei dem Termin einen guten Eindruck machen?
„Eine gründliche Vorbereitung ist das A und O“, sagt Frauke Wille von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Diese Punkte sind zu beachten:
Vor dem Vorstellungsgespräch ist eine gute Recherche über das Unternehmen Pflicht. Produktionsspektrum, Branche, Mitarbeiterzahl und ein paar Fakten zur Firmengeschichte — diese Aspekte sollten Bewerber parat haben, rät Wille.
Vorstellungsgespräche beginnen häufig ähnlich. „Bewerber werden am Anfang gebeten, etwas über sich zu erzählen“, sagt der Karriereberater Jürgen Hesse aus Berlin. Schulabgänger sollten ihren Lebenslauf flüssig referieren können. Statt alle Details zu erzählen, ist es besser, sich auf Wesentliches zu beschränken.
Warum haben Sie sich bei uns beworben? Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Was wissen Sie über Ihren Ausbildungsberuf? Manche Fragen kommen immer wieder vor und sind regelrechte Klassiker. Was Schulabgänger auf sie antworten wollen, sollten sie sich vorab gut überlegen.
Ob ein Jugendlicher zur Firma passt, entscheidet sich nicht zuletzt auch am Erscheinungsbild. Die Kunst ist, beim Vorstellungsgespräch einen Kleidungsstil zu wählen, der zum Ausbildungsberuf passt. „Eine zukünftige Bankkauffrau sollte nicht in Jeans kommen, ein Maler nicht unbedingt mit Anzug“, erklärt Wille.
Mit leeren Händen gehen Bewerber besser nicht zum Vorstellungsgespräch. Mitzubringen sind das Einladungsschreiben, eventuell noch einmal die Bewerbung sowie eine Liste mit persönlichen Fragen, sagt Wille.
Wer zu spät kommt, fällt negativ auf. Ideal sei, ein paar Minuten zu früh zu kommen, rät Steffen Kirchner, Motivationstrainer aus München. Wer sehr aufgeregt ist, kann dann eine Entspannungsübung machen. „Drei Sekunden einatmen, drei Sekunden halten und sechs Sekunden ausatmen“, erklärt der Coach. Das beruhige den Körper.
In den ersten Minuten ist Small Talk angesagt. Typischerweise werden Jugendliche zum Beispiel gefragt, wie die Hinfahrt war. Nun lautet die Devise, bloß nicht jammern, rät Hesse. „Egal, wie umständlich der Weg war — es hat bestens funktioniert.“
Nach dem Small Talk wird es ernst. Der Gesprächsführer sagt etwas zum Unternehmen, er will vom Bewerber ein paar Sätze zu dessen Person hören und befragt ihn. Im Anschluss werden Jugendliche oft aufgefordert, selbst Fragen zu stellen. Mögliche Fragen sind etwa, welcher Mitarbeiter Ansprechpartner für Azubis ist und wie die Chancen stehen, nach der Lehre übernommen zu werden.
Geht das Gespräch dem Ende entgegen, dürfen Bewerber nachfragen, bis wann eine Entscheidung getroffen wird. Anschließend sollten sie sich für die Einladung bedanken. Das ist höflich und hinterlässt einen positiven Eindruck.