Vom Betrieb in die Klasse: Lehrling als Ausbildungsbotschafter
Stuttgart (dpa/tmn) - Wie sieht Dein Tag aus? Und welche Aufgaben hast Du? Solche Fragen beantworten Ausbildungsbotschafter, wenn sie ihren Beruf in Schulen präsentieren. Tausende Lehrlinge machen bereits mit - und es werden ständig mehr.
Wer als Lehrling gerne anderen Jugendlichen über seine Tätigkeit berichtet, sollte sich überlegen, Ausbildungsbotschafter zu werden. „Das sind junge Leute, die in Klassen gehen und Schüler über ihren Beruf informieren“, erklärte Claudius Audick. Er leitet das Projekt beim Industrie- und Handelskammertag in Baden-Württemberg. Doch wie können Auszubildende dort mitmachen? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:
Was macht man als Ausbildungsbotschafter?
Gesucht sind Lehrlinge, die vor einer Klasse etwas von ihrem Berufsalltag erzählen. Das Ziel ist, dass die Schüler einen Eindruck von der Ausbildung bekommen und überlegen, ob der Job für sie interessant ist, erklärt Audick. In der Regel gestalten die Ausbildungsbotschafter zwei Schulstunden. Die Zahl der Einsätze variiert. Zwei sind in der Regel jedoch das Minimum.
Was bringt Auszubildenden das?
Geld gibt es keins, sagt Audick. Ausbildungsbotschafter zu sein, ist ein Ehrenamt. Allerdings profitieren Lehrlinge persönlich oft ungemein. Man lerne, sich zu präsentieren und frei zu sprechen. Bei Personalern sei das Engagement oft gern gesehen.
Können das nur rhetorisch sehr begabte Jugendliche machen?
Nein, sagt Audick. Die Auszubildenden werden bei einer eintägigen Schulung auf ihren Einsatz vorbereitet. Da bekommen sie das notwendige Rüstzeug an die Hand, so dass auch eher zurückhaltende Typen die Situation meistern können.
Wo gibt es die Initiative überhaupt?
Die Ausbildungsbotschafter waren ursprünglich eine Idee des Wirtschaftsministeriums in Baden-Württemberg. Dort sind derzeit rund 2800 Botschafter im Einsatz. Sie kommen aus 150 Berufen. Mittlerweile gibt es das Projekt außerdem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Was machen Auszubildende aus anderen Bundesländern?
Wer so etwas gerne machen möchte, wendet sich am besten an den Ausbilder im Betrieb oder an die Industrie- oder Handwerkskammer vor Ort. In vielen anderen Bundesländern befinden sich derzeit ähnliche Projekte im Aufbau, sagt Audick.