Stewardess oder Dauerfernseher: Kuriose Studenten-Nebenjobs

Berlin (dpa/tmn) - Ob Bücher sortieren oder Essen servieren: Typische Studentenjobs sind oft monoton und langweilig. Wer sein Konto aufbessern will, muss nicht gleich kellnern gehen. Es gibt auch außergewöhnliche Alternativen - man muss nur wissen welche.

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Neben dem Studium jobben? Das gehört für viele Studenten zum Uni-Leben dazu. Wem kassieren oder servieren zu langweilig ist, dem bietet die Joblandschaft auch außergewöhnlichere Alternativen. Statt Regale einzuräumen oder Akten zu kopieren, können sich Studenten auch für das Jagen von Heißluftballons oder einfach Fernsehen bezahlen lassen. Hier kommen sieben spannende Alternativen zu typischen Studentenjobs.

Stewardess:Unter der Woche in der Uni pauken und am Wochenende um die Welt fliegen? Wer gerne reist, ist in diesem Job goldrichtig. Als Flugbegleiter sieht man nicht nur die schönsten Städte, sondern lernt auch viele Menschen kennen. Die meisten Fluggesellschaften bieten den Beruf auch als Teilzeitvariante an. „Besonders während der Haupturlaubszeit von April bis Oktober brauchen wir Verstärkung an Bord“, erklärt Michael Lamberty, Pressesprecher von Lufthansa. Denn während dieser Phase seien nicht nur die meisten Flieger im Einsatz, sondern auch Vollzeitkräfte im Urlaub. Viele Airlines bieten deshalb flexible Teilzeitmodelle für Studenten an. Die Vergütung hängt von der Fluggesellschaft und der Dauer des Fluges ab. Wichtige Voraussetzung für den Nebenjob: eine Mindestgröße von 1,60 Meter.

Profi-Simulant: Hier ist Talent gefragt. Denn als Profi-Simulant muss man vor Medizinstudenten den Kranken mimen und zwar überzeugend. Schauspielerisches Können ist deshalb Grundvoraussetzung. „Durch die Übungsgespräche mit den falschen Patienten lernen Medizinstudenten den Alltag eines Arztes kennen“, sagt Jana Jünger von der Uniklinik Heidelberg. Mit 16 bis 21 Euro die Stunde ist der Job als Hypochonder gut bezahlt. Die Bewerbung erfolgt direkt über die Kliniken.

Partygänger: Feiern und dafür bezahlt werden? Ein Traumjob für viele Studenten. Dabei führt man als Party-Guide Gruppen durch die lokale Clubszene. „Wir suchen Leute, die anders ticken, aufgeschlossen und offen sind“, sagt Christian Kaiser von Abenteuer Hamburg. Denn bei dem Job zählt vor allem eines: gute Laune. Und die wird auch gut bezahlt. Bis zu 15 Euro pro Stunde bekommen die Partygänger für ihre Führung durch die Clubs der Stadt. Dafür müssen sich Studenten am Wochenende auf Nachtschichten gefasst machen. „Meistens geht es erst um 23.30 Uhr los und dauert bis in die Morgenstunden“, berichtet Kaiser. Aber am Ende der Schicht hat man dafür nicht nur ein Plus auf dem Konto, sondern auch etwas zu erzählen. Wer sich für den Job interessiert, meldet sich direkt bei Veranstaltern, die Party-Touren anbieten.

Heißluftballonverfolger: Als Heißluftballonverfolger ist eines Pflicht: der Führerschein. Bei dem Nebenjob verfolgt man mit dem Auto die Route der Flugobjekte, um die Passagiere anschließend wieder zum Abflugplatz zurückzubringen. „Weil der Pilot bei der Fahrt nicht vorhersehen kann, wo er landen wird, braucht er Unterstützung auf der Erde“, sagt Peter Gerster vom Ballonfahrtanbieter Air & Fun. Von April bis Oktober sind die Teilzeitkräfte für sieben bis acht Euro pro Stunde im Einsatz. Ausgeschrieben werden die Stellen meistens nicht. Am besten fragt man bei Ballonfahrtanbieter in der Nähe nach.

Dauerfernseher: Dieser Job ist etwas für echte TV-Liebhaber. Denn hier wird man für Zappen bezahlt. Als Dauerfernseher müssen Studenten in Fünf-Stunden-Schichten Fernsehmaterial sichten und nach witzigen Szenen Ausschau halten. Denn für Fernsehshows werden immer wieder Clips gesucht, wie zum Beispiel Interviews mit Politikern oder lustige TV-Pannen. „Bei uns teilen sich die Sichter ihre Arbeitszeiten flexibel ein“, erklärt ein Mitarbeiter der Fernsehproduktionsfirma Prime Productions in Köln. Wer den Nebenjob ergreifen will, kann bei Produktionsfirmen nachfragen, ob Bedarf besteht.

Profi-Demonstrant:Ob gegen Atomkraft, Krieg oder Studiengebühren: Studenten gehen gerne für den guten Zweck auf die Straße. Wer sein Hobby zum Beruf machen will, kann sich als Teilzeitaktivist für seinen Protest bezahlen lassen. Auf der Internetseite erento.com erstellen Studenten ein Profil, um sich als Profi-Demonstrant etwas dazu zu verdienen. „Das Profil kostet zehn Euro im Monat“, erklärt ein Mitarbeiter der Webseite. Anschließend werden die Aktivisten von Demo-Veranstaltern gemietet. Das Honorar bestimmt der Profi-Demonstrant. Branchenüblich seien zehn Euro die Stunde.

Hauswächter: Miete? In diesem Fall ein Fremdwort. Hauswächter bewohnen leerstehende Gebäude und kümmern sich um die Immobilie. Dafür müssen sie keine Miete bezahlen, sondern nur die Nebenkosten. „Dafür sind Hauswächter für den Winterdienst und die Gartenpflege zuständig und sorgen mit dem Bewohnen dafür, dass das Gebäude nicht verfällt“, erklärt Tobias Apelt von der Firma Servatrix in Berlin, einer Vermittlung für Hauswächter. Der Job ist besonders in Großstädten gefragt. „Bis klar ist, was mit der Immobilie passiert, wollen Besitzer sie vor Vandalismus oder Besetzung schützen“, sagt Apelt. Wer Hauswächter werden will, muss sich bei einer Vermittlung registrieren. Eine Haftpflichtversicherung und ein unauffälliges Schuldnerverzeichnis sind Pflicht.