Wie werde ich...? Hebamme
Karlsruhe/Berlin (dpa) - Hebammen und Entbindungspfleger haben für viele den schönsten Job der Welt. Wenige Momente sind so emotional wie die Geburt eines Kindes. Doch es ist auch ein anstrengender Beruf: Nachtschichten sind Pflicht und die Gehaltsaussichten nicht üppig.
Schwangeren Frauen bei der Geburt ihrer Kinder zu helfen - das ist der Job von Hebammen und Entbindungspflegern. Aber nicht nur: Sie betreuen die werdenden Mütter auch während der Schwangerschaft und nach der Geburt. „Hebammen und Entbindungspfleger haben ein relativ breites Arbeitsfeld“, sagt Edith Wolber, Sprecherin des Deutschen Hebammenverbandes in Karlsruhe.
In den Beruf führen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit zwei unterschiedliche Wege. Zum einen gibt es die schulische Ausbildung. Sie dauert drei Jahre und wird an Berufsfachschulen angeboten. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich mit einem Hochschulstudium für den Job zu qualifizieren. Die Studiengänge führen innerhalb von drei oder vier Jahren zum Bachelorabschluss, wie die Bundesarbeitsagentur erläutert. Auch damit könne man direkt in den Beruf einsteigen.
Expertin Wolber erklärt die Unterschiede: „Beim Studium lernt man wissenschaftliches Arbeiten. Es ist für diejenigen, die sich für Führungspositionen oder die Lehre qualifizieren wollen.“ Auch hier findet der praktische Teil der Ausbildung im Kreissaal statt.
Ganz einfach ist es aber nicht, einen der Ausbildungs- oder Studienplätze zu ergattern: „Die Ausbildung an den Berufsschulen ist sehr beliebt, weswegen es pro Platz oft bis zu 100 Bewerber gibt“, sagt Wolber. An Hochschulen gebe es häufig eine Zulassungsbeschränkung.
Bewerber sollten sich für die Beratung interessieren, da sie die Mütter etwa vor und nach der Geburt betreuen, wie die Bundesagentur für Arbeit erklärt. Außerdem müsse man bereit sein, bei der Geburt des Kindes zuzupacken.
Eines der größten Probleme des Berufs sind jedoch die Arbeitszeiten. „In einer Klinik hat man meist mindestens jede dritte Woche für eine Woche Nachtdienst“, sagt Wolber. Dabei verdienen Hebammen nicht sehr viel. Das Einstiegsgehalt liege bei rund 1900 Euro brutto an. Und später werde es nicht viel mehr.
Nach der Ausbildung können sich Hebammen jedoch weiterbilden. Zum Beispiel mit dem Bachelorstudiengang Gesundheits- und Pflegemanagement, der an der Alice Salomon Hochschule Berlin angeboten wird. „Damit können sich Hebammen für die Leitung von Einrichtungen qualifizieren“, sagt Studiengangskoordinatorin Elke Weisgerber.
Grundsätzlich sind die Chancen auf einen Job gut, wie Wolber sagt. „Hebammen werden gesucht, vor allem auf dem Land.“ Außerdem lohne sich der Einsatz, findet sie. „Für viele ist das der schönste Beruf der Welt, denn die Geburt ist immer wieder ein besonderer Moment.“