Chrome: Fix und leicht zu bedienen

Der neue Browser von Google funktioniert kinderleicht. Doch Vorsicht, die jetzige Version hat Sicherheitslücken.

Düsseldorf. Nun ist der Vorhang gelüftet. Der neueste Coup von Google - der kostenlose Browser Chrome - ist seit gestern für jeden frei zugänglich. Doch was kann die Schaltzentrale fürs Internet wirklich? Hält sie alles, was der Suchmaschinen-Gigant verspricht? Wir haben das neue System einem ersten Test unterzogen, hier die Ergebnisse:

Der Browser lässt sich sehr schnell unter folgender Adresse herunterladen: www.google.com/chrome. Das Programm übernimmt automatisch die Lesezeichen des vorher genutzten Browsers. Ein großer Vorteil: Die Chrome-Installationsdatei hat nur eine geringe Größe von 474 Kilobyte.

Auch hier kann der Neuling punkten. Die ausgewählten Internetseiten bauen sich sehr schnell auf. Nach unserer Meinung einen Tick fixer als die Konkurrenz. Selbst kleine Filme zum Beispiel bei Youtube können sehr zügig angeschaut werden. Auch das Wechseln auf andere Streifen funktioniert so flott, dass man fast an das Zappen beim Fernsehen erinnert wird.

Diese Funktion ist ein großes Plus des Browsers. Tippt der Nutzer in die Adresszeile beispielsweise den Namen eines Fußballvereins ein, wird ihm schnell die Internetadresse des Vereines angezeigt. Man muss nur noch draufklicken. Die Angaben von www. oder http// können entfallen. Zwar haben auch die Konkurrenten ähnliche Varianten, aber keiner bietet zudem die integrierte Suche bei Google in der Adresszeile an.

Man kann folglich wie bei einer normalen Google-Anfrage agieren ohne die Adresszeile zu verlassen. Ein kleiner Nachteil ist aber, dass die derzeitige Version des Browsers sich noch nicht auf den jeweiligen Standort einstellen kann und deshalb gerade bei großen Unternehmen wie beispielsweise Siemens, Thomas Cook oder Ryanair, die internationale Seiten anzeigt. Diese sind in der Regel in englisch.

Wer Chrome ein zweites Mal startet, dem eröffnet sich ein weiterer Bedienungsvorteil: Der Browser zeigt dem Nutzer seine am häufigsten besuchten Internetseiten - und zwar immer in Thumbnails (kleinen Abbildungen der Seiten) an.

Chrome hat noch eine Sicherheitslücke, die bei anderen Browsern ebenfalls entdeckt aber schon geschlossen wurde. Es werden Programme ausgeführt, ohne dass der Anwender, wie eigentlich üblich, nochmals gefragt wird, ob er die jeweilige Software überhaupt installiert haben möchte. Diese Lücke könnten Hacker beispielsweise dazu nutzen, um eine Software aufzuladen, die die Internetbewegungen des Nutzers ausspioniert. So könnte man an die Kontodaten herankommen.

Wichtig zu wissen ist, dass es Chrome derzeit nur in einer sogenannten Beta-Version gibt. Das heißt, dass es sich um eine Entwicklungssoftware handelt, die man auf seinem Rechner testen kann. Die endgültige Version, davon gehen die meisten Experten aus, wird diese Kinderkrankheiten nicht mehr haben.

Schon seit langem ist bekannt, dass der Suchmaschinengigant Google die Daten seiner Nutzer speichert. Diese Strategie verfolgt das Unternehmen auch bei Chrome weiter. Zwar werden Kunden in den Datenschutzbestimmungen mit Sätzen wie "zum Verwenden und Herunterladen von Chrome müssen keine persönlichen Informationen angegeben werden" in Sicherheit gewogen.

Experten des Insiderportals heise.de sehen das anders. Dort heißt es: "Der Webbrowser von Google ist so voreingestellt, dass eine eindeutige Anwendungsnummer, die IP-Adresse des Nutzers und einige Cookies an Google übermittelt werden. Auch wird der vom Nutzer Internetadresse an Google übersandt."