Steigende Heizpreise: Alternativen zu Öl und Gas
Energie: Mit der richtigen Technik und der optimalen Dämmung lassen sich die Kosten senken.
Düsseldorf. Die Energiepreise explodieren: Ende 2006 kostete ein Liter Heizöl 50 Cent, heute sind es 85Cent. Ist die warme Wohnung bald unbezahlbar? "Der beste Schutz gegen steigende Preise ist Energie sparen", sagt Felicitas Kraus von der Deutschen Energie Agentur. Wer seinem Eigenheim eine neue Heiztechnik und optimale Dämmung verpasst, kann die Heizkosten um bis zu 80 Prozent senken.
Grundlage jeder Heizkostensenkung ist optimale Dämmung. Halten Dach, Fassade und Fenster dicht, geht keine Wärme verloren. "Je nach Hausgröße kostet eine Komplettdämmung etwa 30 000 Euro", so Kraus. Nach dem Einpacken des Hauses folgt die Sanierung der Heizung. Den geringsten Aufwand verursacht der Tausch alt gegen neu. "Wer einen alten Kessel durch eine effiziente Öl-Brennwertheizung ersetzt, kann den Verbrauch um ein Viertel senken", sagt Alexander Fack vom Institut für wirtschaftliche Ölheizung.
Um den Energieverbrauch weiter zu verringern, lohnt sich die Kombination mit Solartechnik. Fünf bis acht Quadratmeter Kollektorfläche genügen, um ein Einfamilienhaus mit Warmwasser zu versorgen. Investitionsaufwand: 5000 bis 6000 Euro. Wer zudem mit Sonnenwärme heizen möchte, benötigt die zwei- bis dreifache Kollektorfläche. Kostenpunkt: 8000 bis 10000 Euro. Die mögliche Energieersparnis liegt bei 20Prozent. Der Staat fördert die Kollektorfläche mit 105Euro pro Quadratmeter.
Eine Alternative zu Öl und Gas sind Holzheizungen. Der aktuelle Renner sind Pelletkessel. "Im Herbst werden voraussichtlich 2000 Anlagen pro Monat verkauft", schätzt Beate Schmidt, Vorsitzende des Deutschen-Energie-Pellet-Verbandes. Allerdings sind die Anschaffungskosten mit 14 000 bis 17 000 Euro doppelt so hoch wie bei Öl- oder Gas. Um das abzufedern, zahlt der Staat Fördergelder ab 2000 Euro.
Unabhängig von fossilen Brennstoffen ist die Wärmepumpe. Sie gewinnt Wärme aus dem Erdreich und heizt damit Räume und Warmwasser auf. Der Haken: Anschaffung und Einbau kosten mindestens 16 000 Euro. Im Gegenzug senken gut gedämmte Häuser ihre Heizkosten auf 600 bis 1000 Euro im Jahr. Der Staat spendiert Fördermittel bis zu 3000Euro.
Immobilienbesitzer sollten schnell handeln, denn ab 2009 müssen Neubauten zum Teil mit regenerativen Energien heizen. Für viele Solar-, Holz- oder Umweltwärme-Heizungen entfallen dann die Fördergelder. Denn was gesetzliche Pflicht ist, kann nicht mehr gefördert werden.