Werkstätten im ADAC-Test
Insgesamt hat der Club 75 Betriebe von 15 Automarken geprüft. Testsieger ist Mercedes, der Verlierer Renault.
Düsseldorf. Autofahrer, die einen Mercedes, BMW oder Volkswagen ihr Eigen nennen, werden sich über die Ergebnisse des neuesten ADAC-Tests freuen: Die Werkstätten dieser Marken haben bundesweit am besten abgeschnitten. Mit 96 von 100 Punkten konnte Mercedes den Test für sich entscheiden und damit den Sieg von 2006 wiederholen. Auf den letzten Plätzen liegen Fiat und Renault.
Insgesamt nahm der Automobilclub 75 Werkstätten der 15 wichtigsten Automarken unter die Lupe. Bewertet wurden Arbeitsqualität, Kundenfreundlichkeit, unseriöse Praktiken wie unrechtmäßig berechnete Positionen und unsinnige Zusatzleistungen sowie die Kosten.
Die Prüfer präparierten jedes ausgewählte Fahrzeug mit fünf Mängeln und kontrollierten, ob die Fehler beseitigt wurden. "Es waren alles Fehler, die nach Vorschriften der Hersteller überprüft werden müssen", sagt ADAC-Fahrzeugtechniker Arnulf Thiemel.
Dazu gehörten eine defekte Kennzeichenleuchte, ein abgesenkter Reifendruck im Reserve-Rad, ein zu niedriger Stand des Kühlmittels, eine gelöste Auspuffhalterung und ein verstellter Scheinwerfer. Die Hauptkritikpunkte an den Werkstätten beziehen sich darauf, dass die präparierten Mängel entweder nicht gefunden oder zwar entdeckt, aber nicht behoben wurden.
Nach Mercedes waren BMW und VW ganz oben dabei. "Es gibt viele gute und sehr gute Werkstätten, aber auch viele Betriebe, in denen Leistungen abgehakt, aber nicht ausgeführt wurden", so Thiemel. "Der Kunde zahlt also für etwas, das er nicht bekommt." Für das Beheben aller technischen Mängel konnte die Werkstatt 60 Punkte erreichen. Die Servicequalität, zu der die telefonische Terminvereinbarung, die Fahrzeugabgabe und die Auftragsannahme gehören, ging mit 40 Punkten in die Wertung ein.
Als mangelhaft beurteilt der ADAC auch undurchsichtige Rechnungen, die für den Kunden beispielsweise durch Abkürzungen unverständlich sind. "Auch wird dem Autofahrer nicht erklärt, was überhaupt gemacht wird", berichtet Thiemel. Der gemeinsame Gang zur Hebebühne ist daher ein Kriterium für die Qualität des Betriebs. Nur so kann der Kunde später auch die Rechnung nachvollziehen.
Eine gute Werkstatt erkennt man außerdem an der Arbeitsweise des Personals. "Der Betrieb müsste in unserem Fall nicht nur den Stand des Kühlmittels prüfen, sondern auch nach Ursachen für den Verlust suchen", sagt der Experte und fügt hinzu: "Ein schriftlicher unterschriebener Auftrag ist ein Muss."