Duftende Sehnsucht im Flakon

Parfüm: Wer sich eine neue Sorte aussucht, muss seiner Nase nach etwa vier Gerüchen eine Pause gönnen.

Düsseldorf/Miami. Eine ältere Dame steigt in die Straßenbahn und setzt sich auf den Nebenplatz. Ihr lässt urplötzlich Erinnerungen an die Großmutter aufsteigen: Sie benutzte den gleichen Duft-Klassiker aus Paris. Szenenwechsel: Beim Bestellen eines Drinks an der Bar weht von links eine angenehm-süße Brise in die Nase. Neugierig geht der Blick in diese Richtung - und statt einem Getränk werden zwei bestellt. Der Flirt kann beginnen.

Die Deutschen geben jährlich viel Geld aus, um ihren Körper zu pflegen und gut riechen zu lassen. 2006 lag der Umsatz der Parfümerien laut deren Verband bei 2,57 Milliarden Euro (2005: 2,48). Damendüfte bilden dabei mit rund 30 Prozent den größten Anteil des Sortiments. Herrendüfte sind nicht gesondert erfasst, sie dürften aber bei etwa zehn Prozent liegen.

Charaktere: Laut dem Experten Joachim Mensing gibt es vier Charaktere bei Düften: "Aktivität", "Sinnlichkeit" "Eleganz" und "Rebellion". Wer seine Lebenslust und Sportlichkeit unterstreichen möchte, sollte zu fruchtig-frischen Noten greifen. Männliche Rebellen suchen sich dagegen ledrige Aromen.

Palette: Für Mensing lassen sich die Duft-Charaktere gut mit Farben verdeutlichen. So stehen Rot- oder Gelbtöne für extrovertierte Aktivmenschen, Violett oder Dunkelblau für die Sinnlichen, die das Private schätzen. Eleganz verkörpern Gold und Brillant-Schimmer. Das Rebellische kann mit einer Kombination aus Schwarz und Rot veranschaulicht, der Duft also in Gedanken sichtbar gemacht werden.

Preis: Die Parfümpreise werden auch mit teuren Inhaltsstoffen, natürliche wie künstliche, erklärt.