Bei Provokationen von Kindern nicht gleich Strafen androhen

Fürth (dpa/tmn) - In einigen Alltagssituationen geraten Eltern und Kinder immer wieder aneinander: Beim Zähneputzen wird provoziert, beim Aufräumen folgt ein Wutanfall. Auch wenn es schwerfällt, sollten Eltern dann nicht gleich mit Konsequenzen drohen.

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Das verstärkt den Machtkampf nur und macht es noch anstrengender. Strafen sollten das letzte Mittel sein. Besser ist es, kurz die Situation zu unterbrechen: „Zum Beispiel aus dem Badezimmer raus in einen anderen Raum gehen und sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen“, rät Ulric Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Dann gilt es, den Grund herauszufinden: Ist das Kind vielleicht müde, hatte es einen schlechten Tag in der Schule?

Statt Sanktionen zu verhängen, planen Eltern am besten kleine Verstärker ein: Klappt das Zähneputzen an zwei Tagen hintereinander ohne Drama, geht man am Ende der Woche zusammen Eis essen. „Dabei ist nicht das Eis die Belohnung, sondern die Zeit miteinander“, erklärt Ritzer-Sachs.

Auch wenn Eltern keine Strafen verhängen sollten, können sie ihren Kindern durchaus die Folgen von Wutanfällen oder Provokationen aufzeigen: „Bleibt dein Zimmer unaufgeräumt, musst du das morgen machen. Und dann habe ich keine Zeit, mit dir zu spielen.“ Was Kinder hingegen nicht verstehen, sind Erklärungen wie „Wenn du deine Zähne nicht putzt, kriegst du Löcher.“ Denn das liegt für sie viel zu weit in der Zukunft, als dass es ihr gegenwärtiges Verhalten beeinflussen könnte.