„Wir erleben es immer wieder, dass sich Eltern von Drillingen wegen der damit verbundenen Belastungen trennen“, sagte ABC-Vorstandsmitglied Ulf Köster. Der Verein mit Sitz in Hannover berät seit 30 Jahren Eltern von Drillingen, Vierlingen und Fünflingen.

„Drillinge sind Schock und Freude zugleich“, sagte Köster, Vater von Drillingsmädchen im Alter von fünf Jahren. Schon vor der Geburt sei die Anspannung groß. Mehrlings-Geburten würden immer in die Risiko-Gruppe eingestuft. Denn die Kinder kämen meistens als Frühchen zur Welt. Kösters Frau musste fünf Wochen vor der Geburt und zwei Wochen danach im Krankenhaus verbringen. „Das ist natürlich eine große nervliche Belastung für alle.“

Der „ABC-Club“ rät seinen rund 1200 Mitgliedern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu regelmäßigen Verschnaufpausen. Das ist allerdings gar nicht so einfach: „Drei Krippenplätze auf einmal sind schwer zu bekommen und für viele auch nicht bezahlbar“, erläuterte Köster. Der Verein organisiert deshalb regionale Mehrlings-Treffen und Freizeiten mit Kinder-Betreuung.

Köster zufolge werden in Deutschland jährlich rund 250 höhergradige Mehrlinge geboren, wozu Drillinge und mehr zählen. Klassische Alltagsprobleme dieser Großfamilien seien Besuche beim Arzt oder Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln.