Immer mehr Jugendliche engagieren sich ehrenamtlich
Berlin (dpa/tmn) - Die Vorurteile sind bekannt: Jugendliche werden immer egoistischer und sitzen nur noch allein vor dem Bildschirm. Stimmt nicht, fand nun eine Studie heraus. Das soziale Engagement nimmt zu.
Immer mehr Jugendliche engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) basiert. Zwischen 2001 und 2004 waren demnach nur 11 Prozent der 16- bis 17-Jährigen ehrenamtlich tätig, zwischen 2009 und 2012 waren es 22 Prozent. Dieser Trend zeigt sich sowohl bei Jugendlichen mit besserverdienenden Eltern als auch bei Teenagern aus sozial schlechter gestellten Familien.
Das DIW untersuchte in seiner Studie die sogenannten bildungsorientierten Freizeitaktivitäten von jungen Menschen: Dazu gehören neben ehrenamtlicher Mitarbeit auch, wie viel Sport Mädchen und Jungen treiben oder ob sie musizieren. Während zwischen 2001 und 2004 nur etwa 10 Prozent ein Instrument spielten, waren es zwischen 2009 und 2012 bereits knapp 18 Prozent. Auch der Anteil der Jugendlichen, die Sport treiben, tanzen oder Theater spielen, ist gestiegen. Alle derartigen Freizeitaktivitäten zusammengenommen, ist der Anteil zwischen 2001 und 2012 von 48 auf 62 Prozent gestiegen.
Die Daten widersprechen den Wissenschaftlern zufolge der Annahme, dass junge Leute durch die verkürzte Gymnasialzeit weniger Freizeit hätten. Einen Abwärtstrend konnten sie allerdings feststellen: Der Anteil derer, die täglich mit der besten Freundin oder dem besten Freund unterwegs sind, ist im Untersuchungszeitraum von 40 auf 25 Prozent zurückgegangen.