Keine Lust auf Schulhort: Gründe und Alternativen ermitteln

Fürth (dpa/tmn) - Für viele berufstätige Eltern ist der Schulhort der Kinder ein Segen. Umso größer ist dann die Sorge, wenn der Nachwuchs plötzlich nicht mehr dort hin möchte.

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Einfach abmelden sollte man das Kind aber nicht, sagt Ulric Ritzer-Sachs. Er ist Experte von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. „Zumindest solange der Hort gut arbeitet und es keine echten Gründe gibt.“ Zuerst heißt es herausfinden, was los ist und warum das Kind nicht mehr hin will. Vielleicht ist ein guter Freund nicht mehr dort? Oder es gibt Konflikte mit anderen Kindern?

Gerade für Erstklässler ist ein langer Tag mit Schule und Hort vielleicht auch einfach zu anstrengend. „Die sind einfach sehr unterschiedlich entwickelt“, sagt Ritzer-Sachs. Falls man die Möglichkeit hat, hilft es dann, wenn das Kind statt fünf Tagen in der Woche nur an drei in den Hort geht oder etwas früher abgeholt wird. Ganz wichtig ist aber: „Das darf keine wirtschaftliche Not bedeuten, die wäre für Kinder viel schädlicher als ein langer Horttag“, warnt der Experte.

Auch andere Alternativen kann man erwägen: Vielleicht kann der Nachwuchs einen Tag in der Woche nach der Schule zu den Großeltern oder mit einem Freund nach Hause gehen. In manchen Fällen hilft vielleicht auch ein Wechsel des Hortes, wenn dort zum Beispiel ein guter Freund ist. Eltern sollten aber auch das gut abwägen und schauen, ob der Spaß am Hort nicht doch noch aufkommt.