KinderServer soll kleine Internetnutzer schützen
Berlin (dpa/tmn) - Sichere Seiten statt Schmuddelnetz: Eine neue Software soll Kinder beim Surfen im Internet vor Inhalten schützen, die sie besser nicht zu sehen bekommen. Die Eltern seien aber trotzdem weiter in der Pflicht, sagen Experten.
Wie verhindere ich, dass mein Kind im Internet auf Seiten surft, die nicht geeignet sind? Eine Möglichkeit, den Nachwuchs vor Schmuddel- oder Gewaltinhalten zu schützen, bietet der sogenannte KinderServer, der von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) vorgestellt wurde. Eltern können die Software unter kinderserver-info.de kostenlos herunterladen und auf Windows- oder Mac-Computern installieren.
Einmal eingerichtet, leitet das Programm den gesamten Internetverkehr auf für Kinder unbedenkliche Seiten um. Die Kleinen betreten so gewissermaßen einen sicheren Surfraum. Der besteht aus mehreren Bereichen: Zum einen enthält er eine Liste von Webseiten, die Medienpädagogen geprüft haben, zum anderen Erwachseneninhalte, die von Anbietern als unbedenklich für Kinder unter zwölf Jahren eingestuft worden sind.
Sucht ein Kind darüber hinaus nach Inhalten, die nicht geeignet sind, landet es automatisch auf den Seiten von Kindersuchmaschinen wie blindekuh.de oder fragfinn.de. Diese schöpfen wieder nur aus dem sicheren Pool an Webinhalten - das Kind bleibt im geschützten Raum. Zusätzlich können Eltern ihren Schützlingen den Zugriff auf ausgewählte Seiten - wie bestimmte Nachrichtenportale - erlauben.
Der KinderServer entbinde Eltern aber nicht von der Verantwortung, dem Nachwuchs Schritt für Schritt beizubringen, sich im Netz sicher zu bewegen, sagt der Mainzer Medienpädagoge Stefan Aufenanger: „Es ist wichtig, dass Eltern mit Kindern genau über das Internet reden.“ Nur so könnten sie schließlich auch den Umgang mit dem Erwachsenen-Internet lernen.
Durch wenige Klicks können Nutzer den KinderServer deaktivieren und in den Erwachsenenmodus zurückkehren. Mit einem Passwortschutz lässt sich verhindern, dass findige Nachwuchs-Surfer das selbst tun.